Als einen "Völkermord aus Gleichgültigkeit" beschreibt Stephanie Nolen das Ausmaß der Aids-Katastrophe in Afrika. 5.500 Leben fordern die vier unschuldigen Buchstaben täglich - schätzungsweise 28 Millionen Männer, Frauen und Kinder sind infiziert. Für jede Million erzählt die kanadische Journalistin, die selbst im südafrikanischen Johannesburg lebt, eine Geschichte: 28 persönliche Schicksale, die von Mut, Engagement, aber vor allem Verzweiflung zeugen.
Das stille und einsame Sterben in feuchten Lehmhütten gehört ebenso dazu, wie der Kampf der Betroffenen gegen das Virus, das so viel mehr ist als eine Krankheit: Es geht um gesellschaftliche Stigmatisierung, um korrupte Autoritäten, um die Ignoranz des Westens und der Pharmakonzerne.
28 mal verknüpft die Journalistin Einzelschicksale mit ihren gesellschaftlichen Zusammenhängen. 28 mal erschaudert der Leser bei diesen Geschichten, die unter die Haut gehen. Und 28 mal wird deutlich: Beim Thema Aids muss vielleicht erst das Herz in Beschlag genommen werden, bevor der Kopf endlich handelt.