Die effiziente und dezentrale Nutzung von Biomasse in Bioraffinerien soll intensiv erforscht werden, wenn es nach dem Willen der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen geht. Die Abgeordneten verlangen in einem Antrag ( 16/5529 ) von der Bundesregierung ein spezielles Forschungsprogramm, das einen schnellen Aufbau von ersten Bioraffinerien vorantreibt. Zudem solle eine Studie klären, welche Potenziale Biomasse etwa in der Chemie- oder Kunststoffindustrie bietet. Daraufhin müsse die Regierung eine nationale Biomassestrategie vorlegen und sich auf europäischer Ebene für verbindliche Ziele einsetzen.
Die Bündnisgrünen begründen ihren Antrag mit der Notwendigkeit, nachwachsende Rohstoffe wie Biomasse effizient zu nutzen. Dadurch könne die Abhängigkeit vom Erdöl verringert werden. Bioraffinerien können der Fraktion zufolge viele Rohstoffe, beispielsweise Bioabfälle, verarbeiten und unter anderem in Bioethanol umwandeln. Zudem würden die Raffinerien auch die ländliche Räume stärken, da sie dezentral einsetzbar seien.
Die Abgeordneten weisen ferner darauf hin, dass Bioraffinerien nicht auf besondere Energie- und Industriepflanzen angewiesen sind, sondern billige Biomasse wie Grünschnitt, Rest- und Abfallstoffe verarbeiten können. Die Nutzung gentechnisch veränderter Pflanzen würde dadurch wirtschaftlich uninteressant. Gegenüber etablierten Verfahren hätten die Bioraffinerien ökologische Vorteile.