KURZFILMPREIS
Kulturstaatsminister Neumann ehrt die Gewinner 2007 in Potsdam
Eein Oscar ist er zwar nicht, doch stand der Deutsche Kurzfilmpreis bei so manchem Regisseur schon am Anfang seines Weges zum Ruhm. Am 13. November wurden nun die Gewinner des Jahres 2007 in Potsdam geehrt. In der Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolf" überreichte Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) die Ehrung für den besten Spielfilm an den Regisseur Lukas Miko für dessen 28-minütigen Kurzfilm "Das gefrorene Meer." Miko erzählt darin die Geschichte eines Achtjährigen, der die Ehekrise seiner Eltern bewältigen muss.
Mit dem Kurzfilmpreis in Gold für Dokumentarfilme wurden "Cigaretta mon amour - Portrait meines Vaters" von Rosa Hannah Ziegler und "Die Akkordeonspielerin" von Biljana Garvanlieva ausgezeichnet. Den Kurzfilmpreis in Gold für Animations- und Experimentalfilme gewann der Film "The Runt" von Andreas Hykade. Der Sonderpreis für Filme mit einer Laufzeit von mehr als 30 Minuten ging an den Dokumentarfilm "Die Gedanken sind frei" von Saara Aila Waasner. Als "Deutscher Kurzfilmpreis 2007 unterwegs" werden alle ausgezeichneten Filme im kommenden Jahr auf eine bundesweite Tournee gehen.
Für den seit 1956 verliehenen Filmpreis waren in diesem Jahr zehn Filme nominiert. Mit der Nomierung ist eine Prämie von 15.000 Euro verbunden. Der Filmpreis in Gold ist dabei mit 30.000 Euro dotiert, die auf die Nominierungsprämie angerechnet werden. Die Prämie ist den Angaben zufolge für die Herstellung eines neuen Kurzfilms bzw. Films mit künstlerischem Rang oder seiner Projektvorbereitung verbunden.
In seiner Festrede betonte Neumann: "Kurzfilme haben in den letzten Jahren wieder große Bedeutung gewonnen, denn gerade der Kurzfilm ist das Ausdrucksmittel einer medialen Generation." Das Bundeskanzleramt, sagte Neumann, fördere den Kurzfilm mit über 850.000 Euro.
Der Deutsche Kurzfilmpreis sei, so führte Neumann weiter aus, bis zu einem gewissen Maß Nachwuchsförderung, denn am Anfang des großen Kinos stehe meistens ein Kurzfilm. "Bis heute beginnen großen Karrieren als Regisseur mit kleinen Filmen."
Klein hatten auch inzwischen bekannte Gewinner des Kurzfilmpreises begonnen. Heute sind sie international renommierte Regisseure. Wim Wenders zählt dazu, der es mit seinem Dokumentarfilm "Buena Vista Social Club" zu einer Oscar-Nominierung brachte. Ebenso zu den Preisträgern vergangener Jahre gehört Tom Tykwer, dessen Spielfilm "Das Parfüm" im Januar den Bayerischen Filmpreis erhalten hat. Dass man also von Lukas Miko in Zukunft noch hören wird, erscheint unter diesen Voraussetzungen nicht unwahrscheilich.