Aufgaben und Arbeit
Sitzung der OSZE
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- den interparlamentarischen Dialog zu erleichtern,
- die Arbeit der OSZE parlamentarisch zu begleiten,
- die Umsetzung der Ziele der OSZE durch die Teilnehmerstaaten zu beurteilen,
- die Themen, die im Ministerrat und auf Gipfeltreffen von Staats- und Regierungschefs angesprochen wurden, zu diskutieren,
- Mechanismen zur Konfliktprävention und Konfliktlösung zu entwickeln und zu unterstützen,
- den Ausbau und die Festigung der demokratischen Institutionen in den OSZE-Teilnehmerstaaten zu unterstützen und
- zur Weiterentwicklung der institutionellen Strukturen der OSZE beizutragen.
Tagungen der Versammlung
Anlässlich der einmal jährlich stattfindenden
Jahrestagung befasst sich die Versammlung mit OSZE-relevanten
Fragestellungen und verabschiedet dazu Empfehlungen, die sich an
die Regierungen und Parlamente der OSZE-Teilnehmerstaaten sowie an
die OSZE-Exekutive richten. Regelmäßig stehen der
jeweils amtierende Vorsitzende der OSZE und der
Generalsekretär den Abgeordneten Rede und Antwort.
Die Parlamentarische Versammlung hat zu zahlreichen aktuellen
politischen Fragen Stellung bezogen, und Resolutionen und
Empfehlungen an die OSZE-Exekutive sowie die Mitgliedstaaten
gerichtet. Auf den Winter- und Hertbsttagungen prüft die
OSZE PV die Umsetzung ihrer Empfehlungen und legt einen Schwerpunkt
auf den Dialog mit den Vertretern der Regierungsebene.
Wahlbeobachtungen
Mit besonderem Nachdruck setzt sich die OSZE PV seit 1993 für die Beobachtung von Präsidentschafts- und Parlamentswahlen ein. Die Anwesenheit von parlamentarischen Wahlbeobachtern gerade bei Wahlen in Transformationsphasen unterstreicht, wie wichtig die Legissative als institutionelles Gegengewicht zur Exekutive ist. Seit 1997 gibt es eine Kooperationsvereinbarung bei der Wahlbeobachtung mit dem Büro für Demokratische Institutionen und Menschenrechte (ODIHR). Außerdem arbeitet die OSZE PV bei der Wahlbeobachtung eng mit den Parlamentarischen Versammlungen der NATO, des Europarates und des Europäischen Parlaments zusammen. An den Beobachtungsmissionen nehmen in der Regel bis zu 100 Parlamentarier/innen teil.
Die OSZE nach dem Fall des "Eiserenen Vorhangs"
Die OSZE ist eine der erfolgreichsten zwischenstaatlichen Institutionen für die Sicherheit und Zusammenarbeit auf gesamteuropäischen Boden. In einer Phase, in der es zwar nicht mehr um die Überwindung des Ost-West-Konflikts geht, wohl aber darum, das erreichte Maß an Vertrauen und Kooperation in die Zukunft zu tragen und auszubauen, kommt der OSZE auch heute noch eine wichtige Aufgabe zu. Dies bedeutet auch eine unverzichtbar stärkere Rolle der Parlamentarischen Versammlung und sie muss enger an die OSZE-Entscheidungsprozesse angebunden werden. Vorbild für eine solche engere Verzahnung die Parlamentarische Versammlung des Europarates sein. Das Zusammenwirken zwischen OSZE und OSZE PV sollte sich auf Institutionen und Instrumente beziehen, deren Arbeitsfähigkeit und Effizienz gestärkt werden müssen.
Die Parlamentarische Versammlung der OSZE
Die Parlamentarische Versammlung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit (OSZE PV) wurde im Zuge der Institutionalisierung der KSZE (Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa) auf dem Pariscer Gipfeltreffen 1990 ins Leben gerufen. Die Parlamente der zurzeit 56 OSZE-Teilnehmerstaaten sind Mitglieder der OSZE PV. Hauptaufgabe der Versammlung ist es, den interparlamentarischen Dialog zu erleichtern. Unter allen Bemühungen, den Herausforderungen an die Demokratie gerecht zu werden, ist dies ein Aspekt, der immer mehr an Bedeutung gewinnt. Die Aufgabe und Ziele sind in der Geschäftsordnung (Artikel 2) festgelegt:
- die Bewertung der Verwirklichung der Ziele der OSZE durch Teilnehmerstaaten,
- die Erörterung jener Themen, die auf den Treffen des Minterrats und den
- Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs behandelt werden,
- die Entwicklung und Förderung der Mechanismen zur Konfliktverhütung und zur Konfliktbewältigung,
- die Förderung des Ausbaus und der Festigung der demokratischen Institutionen in den OSZE-Teilnehmerstaaten und die Mitwirkung an der Entwicklung der institutionellen Strukturen der OSZE sowie der Beziehungen und der Zusammenarbeit zwischen den bestehenden OSZE-Institutionen
Die OSZE in der neuen Sicherheitsarchitektur
Nach Ende des kalten Krieges und der der Erweiterung von EU und
NATO muss die OSZE sich neu positionieren.
Insbesondere trat Russland der OSZE immer skeptischer
gegenüber und setzt sich seitdem vehement für Reformen
ein. Kritisiert werden die einseitige Ausrichtung auf die
menschliche Dimension und die geographische Asymmetrie der
Missionen, die alle auf dem Balkan oder dem Gebiet der
früheren Sowjetunion tätig sind und die mit den Missionen
verbundene Einmischung in die inneren Angelegenheiten von
Teilnehmerstaaten.
Die Frage nach einer neuen Balance zwischen den Dimensionen, einem
möglichen Ungleichgewicht der Aktivitätsschwerpunkte und
die Sorge, die OSZE könne ihren Fokus und ihre Relevanz
verlieren, wird auch in den westlichen Mitgliedsländern
debattiert, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken.
Struktur
Lenkungsgremien