Sportausschuss/
Berlin: (hib/WOL) Einen ersten Sieg für die Paralympics in
China - 80 Tage vor dem Beginn der olympischen Wettkämpfe
für Behinderte - verzeichnete die SPD in der Sitzung des
Sportausschusses am Mittwochnachmittag. Die Fraktion bezog sich
dabei auf die enorme Steigerung der Übertragungszeit der
öffentlichen Rundfunk und Fernsehanstalten mit insgesamt 88
Stunden Berichterstattung aus Peking. Rund neun Stunden gab es im
Jahr 2006 aus Turin, gute zehn Stunden 2004 aus Athen und etwas
über vier Stunden aus Salt Lake City im Jahr 2002. Diese
Einschätzung wurde von den anderen Fraktionen geteilt, wenn
auch die FDP darauf hinwies, dass in diese Zeiten vermutlich auch
die digitalen Übertragungen in neuen Medien via PC und Handy
einbezogen sind. Der deutsche Chef de Mission für die
Paralympics, Karl Quade vom Deutschen Behindertensportverband
(DBS), bezifferte den tatsächlichen TV-Anteil gegenüber
den neuen Medien mit "fifty-fifty" - immer noch das Fünffache
bisheriger Spitzenzeiten. Die enorm hohe Öffentlichkeit
für die Paralympics beschäftigte auch die Unions-Fraktion
im Ausschuss. Sie fragte, warum es einen derartigen Wechsel in der
Wahrnehmung von bisher eher versteckten oder diskriminierten
Menschen in China gegeben habe. Nach Einschätzung des
Präsidenten des DBS, Karl-Hermann Haack, ist dies darauf
zurückzuführen, dass die vom Vorsitzenden des
Sportausschusses Peter Danckert (SPD) genannte Zahl von insgesamt
82 Millionen behinderten Chinesen ein enormes
Öffentlichkeitspotenzial biete. Es eröffne sowohl ein
beträchtliches Reservat chinesischer Siege in sportlichen
Behinderten-Wettkämpfen und biete darüber hinaus die
Möglichkeit, die Integration behinderter Menschen in die
Gesellschaft Chinas und weltweit voranzubringen. Die Frage, warum
die Meldung der Paralympics-Teilnehmer in Peking früher
vorliegen muss als die der Teilnehmer an der zuvor beginnenden
Olympiade, beantwortete Quade dahingehend, dass wegen der
unterschiedlichen Handicaps einzelner Wettkampfteilnehmer der
Paralympics zur Vorbereitung vermutlich ein größerer
Aufwand betrieben werden müsse, etwa für einen
barrierefreien Zugang oder für adäquate
Wettkampfmöglichkeiten.
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