Schavan und Schmidt für bessere Verzahnung der Gesundheitsforschung
Berlin: (hib/HIL) Für eine bessere Verzahnung der Gesundheitsforschung von Bund und Ländern und für bessere Krankheitsvorbeugung haben sich am Mittwochvormittag Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) und Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) im Gesundheitsausschuss ausgesprochen. "Es ist unbestritten, dass wir in zentralen Feldern der Forschung eine Bündelung der Kräfte brauchen", sagte Schavan und verwies darauf, dass in den vergangenen 20 Jahren viele Projekte auf den verschiedenen staatlichen Ebenen wenig koordiniert nebeneinander her gelaufen seien. Sie sei derzeit dabei, eine bessere Vernetzung der Forschung auf Bundes- und Länderebene zu bewirken. Dies koste allerdings Zeit. "Was 20 Jahre lang praktiziert wurde, können sie nicht von heute auf morgen ändern", so die Forschungsministerin. Verbessert werden müsse zudem die Übertragung von Forschungsergebnissen in die Praxis und in andere Fachgebiete: "Wir müssen uns in Deutschland mehr um Transformation kümmern. Die High-Tech-Strategie der Bundesregierung ist dafür die erste konsistente Antwort."
Gesundheitsministerin Ulla Schmidt sagte, ein wichtiges Thema für die Gesundheitspolitik der kommenden Jahre sei unter anderem die Prophylaxe: "Wir müssen einen Blick dafür bekommen, dass sich Vorbeugen lohnt und auch langfristig rechnet." Es gelte, dies auch den Krankenkassen deutlich zu machen. Ein besonderes Augenmerk legte Schmidt auf seltene Krankheiten. Bei solchen Erkrankungen müsse sich der Staat in die Organisation der Forschung einschalten. Die Forschung in diesem Bereich könne allerdings ihrer Meinung nach nur verbessert werden, sagte Schmidt, "wenn wir das in Europa als Thema begreifen". Sie sehe nicht, wie dieses Problem allein national angegangen werden könnte.
Die Ministerinnen waren sich außerdem darin einig, dass die Grundlagenforschung, für die Deutschland weltweit anerkannt sei, auf keinen Fall gegen die klinische Forschung ausgespielt werde dürfe. Allerdings müsse auch hier eine noch bessere Abstimmung zwischen den Forschungsbereichen stattfinden, um mögliche Reibungsverluste oder Forschung an der Praxis vorbei zu vermeiden.
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