Ausschuss für Menschenrechte und
humanitäre Hilfe/
Berlin: (hib/BES) Im Kosovo ist nach Einschätzung des
Auswärtigen Amtes mit der Entstehung starker paralleler
Wirklichkeiten zu rechnen. Dies betreffe vor allem den Norden des
jungen Staates und andere serbische Enklaven, hat eine Vertreterin
des Auswärtigen Amtes (AA) am Mittwochabend im
Menschenrechtsausschuss berichtet. Serbische Polizisten und Richter
weigerten sich bereits, in den Dienst des neuen Staates Kosovo
einzutreten. Die Beamten würden von Serbien aus dazu
angehalten, ihre Gehälter direkt aus Belgrad zu beziehen und
kosovarische Gehälter abzuweisen. Von der serbischen Seite
werde öffentlich angestrebt, einen Staat im Staat - "Serbien
im Kosovo" - zu schaffen. Bislang habe sich die
kosovarisch-albanische Seite im hohen Maße
verantwortungsbewusst verhalten. Es gebe auch bislang keinerlei
belastbare Hinweise, dass die kosovarisch-albanische Seite hinter
die hohen Minderheitenschutz-Standards des Ahtisaari-Plans
zurückgehen möchte. Dennoch sei zu befürchten, dass
die serbische Strategie des Staates im Staate Eskalationen
hervorrufen könnte, so die AA-Vertreterin.
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