hib-Meldung
183/2008
Datum: 19.06.2008
heute im Bundestag - 19.06.2008
Anhörung zu Oppositionsanträgen für ein Präventionsgesetz
16/8751), Die Linke (
16/7471) und Bündnis 90/Die Grünen (
16/7284) Stellung nehmen. Die Anhörung
findet im CDU/CSU-Fraktionssaal 3 N 001 im Reichstagsgebäude
statt. Die FDP-Fraktion hat ein eigenes Konzept zur
gesundheitlichen Prävention vorgelegt. Aus Sicht der Liberalen
ist die Prävention als aktive Gesundheitsvorsorge primär
eine individuelle Herausforderung, wie aus ihrem Antrag hervorgeht.
Darin heißt es, jeder Einzelne sei dafür verantwortlich,
durch eine gesundheitsbewusste Lebensweise der Entstehung von
Gesundheitsrisiken vorzubeugen. Es sei aber eine
gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die Bedeutung der Prävention
und Gesundheitsförderung zur Vermeidung, Heilung und Linderung
bei vielen Erkrankungen zu verdeutlichen. Die Finanzierung
dürfe deshalb nicht allein auf die Kranken- bzw.
Sozialversicherung zentriert werden. Ziel einer
Präventionsstrategie müsse es sein, klare
Zuständigkeiten und Finanzverantwortlichkeiten für die
einzelnen Präventionsbereiche zu definieren. Die Krankenkassen
sollten sich etwa auf Vorsorgeuntersuchungen, Impfungen und
betriebliche Gesundheitsförderung konzentrieren. Ein
Präventionsgesetz sei "längst überfällig",
schreibt die Linksfraktion in ihrem Antrag (
16/7471). Für eine wirksame
Präventionspolitik müsse endlich eine
funktionsfähige und flächendeckende Infrastruktur
geschaffen werden. Die Gesundheitsförderung und
Prävention sollten zur ersten Säule der
Gesundheitssicherung ausgebaut werden. Die Linke fordert, eine
Koordinierungs- und Entscheidungsstelle auf Bundesebene zu
schaffen, die organisatorisch an die Bundeszentrale für
gesundheitliche Aufklärung angebunden wird und über
eigene finanzielle Mittel im Rahmen eines Fonds verfügt. Zum
Start seien aus dem Bundeshaushalt in den nächsten vier Jahren
jeweils eine Milliarde Euro an den Fonds zu überweisen. Dem
Gremium sollen Vertreter der Wissenschaft, der
Finanzierungsträger, der Ärzteschaft, des Deutschen
Olympischen Sportbundes, des Bundesrats, der kommunalen
Spitzenverbände sowie von Patienten- und
Selbsthilfeorganisationen angehören. Nach Vorstellungen der
Linksfraktion legt das Gremium bundeseinheitliche
Präventionsziele fest, gibt Empfehlungen für die
Forschung und führt Qualitätsberichte zusammen. Alle vier
Jahre solle dem Parlament ein Präventionsbericht vorgelegt
werden. Auch die Grünen wollen ein Präventionsgesetz. In
einem Antrag fordern sie, ein Entscheidungsgremium auf Bundesebene
zu errichten, das nationale Präventionsziele und entsprechende
Strategien entwickelt sowie Präventionsschwerpunkte zu setzen.
Zu den zentralen Zielen, so die Grünen in ihrem Antrag,
gehöre die Eröffnung von Teilhabemöglichkeiten
für Bürgerinnen und Bürger durch Aktivierung
sozialer Netzwerke sowie die Verringerung sozial bedingter
Ungleichheit von Gesundheitschancen. Maßnahmen zu gesunder
Ernährung, Bewegung und psychischer Gesundheit sollten
besonders berücksichtigt werden, heißt es weiter.
Prävention solle zu einer "eigenständigen Säule im
Gesundheitswesen" ausgebaut werden. Sie sei derzeit
"unterfinanziert" und beschränke sich auf Einzelregelungen,
kritisieren die Grünen. Eine nachhaltige und von der
Bundesregierung angekündigte Präventionspolitik fehle
bislang.
Berlin: (hib/MPI) Die Forderung der Opposition nach einem
Präventionsgesetz ist das Thema einer öffentlichen
Anhörung des Gesundheitsausschusses am Montag, 23. Juni. Von
10 bis 12.30 Uhr sollen Verbandsvertreter und
Einzelsachverständige zu Anträgen von FDP (
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Quelle:
http://www.bundestag.de/aktuell/hib/2008/2008_183/01