/Ausschuss für die Angelegenheiten der
Europäischen Union
Berlin: (hib/AS) Einen Tag vor Beginn des EU-Gipfels hat die
Bundesregierung erklärt, dass sie am Reformkurs festhalten
will. "Wir wissen, dass wir es nur mit einer auf wirtschaftliches
Wachstum ausgerichteten Politik schaffen können", sagte
Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) bei einer Sitzung des
Europaausschusses am Mittwochvormittag. Als Beispiele für den
Reformkurs nannte er unter anderem die Steuerreform und die
Haushaltskonsolidierung. Neben den Leitkriterien Wachstum und
Beschäftigung wird sich der EU-Gipfel auch mit der Energie-
und Klimapolitik beschäftigen. Hier habe Deutschland, so Glos,
eine Vorreiterrolle: "Beim Klimaschutz muss sich Deutschland nicht
verstecken", sagte er. Er äußerte jedoch die Sorge, dass
bei bestimmten Regelungen die Industrie ihre Produktionen in andere
Länder verlagern könne. Hinsichtlich der Diskussion einer
Trennung von Netzen und Erzeugern auf dem Strommarkt erklärte
er, dass man zu der Entscheidung stehe, dass es nicht zu
Zwangstrennungen kommen solle. Zugleich sagte er, dass man nicht an
die Stelle privater Betreiber öffentliche Netze stellen wolle.
Die CDU/CSU erklärte hinsichtlich des
EU-Frühjahrsgipfels, der traditionell wirtschaftlichen Themen
gewidmet ist, dass es gut sei, "Ökonomie und Ökologie in
gleicher Weise" anzusprechen, und fragte unter anderem nach
weiteren Plänen zur Förderung der Technik zur Abscheidung
von Kohlendioxidemissionen (CCS-Technik). Die SPD wollte wissen,
welche Industriebereiche mit welchen Klimazielen einbezogen werden
sollten. Bezüglich der Netze auf dem Strommarkt wies einer
ihrer Vertreter darauf hin, es bestehe die Gefahr, dass in
bestehende Netze nicht genügend investiert werde. Die FDP
zeigte sich enttäuscht darüber, dass ihrer Meinung nach
die Haushaltskonsolidierung nicht ausreichend vorangekommen ist,
und forderte die Regierung auf, das Wirtschaftswachstum in
Deutschland weiter zu stimulieren. Auch die Linke zog den
wirtschaftlichen Erfolg der Regierung in Frage und erklärte,
dass man sich bei der Frage der gestiegenen Beschäftigung
anschauen müsse, was für Arbeitsplätze in
Deutschland entstehen würden. Zudem wollte die Fraktion
wissen, ob in Deutschland die Dienstleistungsrichtlinie
fristgerecht umgesetzt werde. Bündnis 90/Die Grünen
wollte diesbezüglich von Minister Glos Auskunft darüber,
wie er die Frage von Mindestlöhnen beurteilt und welche Rolle
die Frage der kulturellen Vielfalt als Standortfaktor besitzt.
Herausgeber
Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
Verantwortlich: Uta Martensen (bis 31.03.2008), Saskia Leuenberger
(ab 01.04.2008 )
Redaktionsmitglieder: Dr. Bernard Bode, Götz Hausding, Claudia
Heine, Sandra Ketterer, Michael Klein, Hans-Jürgen Leersch,
Johanna Metz, Dr. Volker Müller, Monika Pilath, Annette Sach,
Bernadette Schweda, Alexander Weinlein, Siegfried F. Wolf
Haben Sie inhaltliche Fragen?
Inhaltliche Fragen richten Sie bitte an die Initiatoren
(Fraktionen, Bundesregierung) der jeweiligen parlamentarischen
Vorlage. Die Telefonnummer finden Sie auf den entsprechenden
Web-Seiten.