Geld und Personal sind in der Bildung Mangelware
Berlin: (hib/ske) Andere Strukturen in der beruflichen Weiterbildung, frühe und auf den Einzelnen angepasste Förderung für Migranten und mehr gut ausgebildete Pädagogen - das sind drei der zentralen Herausforderungen der kommenden Jahre, die im Nationalen Bildungsbericht 2008 ( 16/10206) benannt werden. Mehr Betreuungsangebote für unter 3-Jährige, einen Abbau der so genannten Warteschleifen im Übergang von Schule und Beruf, eine höhere Anzahl von Studenten und Studienplätzen sowie die Motivierung von Erwachsenen, sich selbst weiterzubilden, sind laut Bericht ebenfalls notwendig.
Für den Ausbau von Angeboten für unter 3-Jährige müssten viele tausend neue Tagespfleger und Pädagogen ausgebildet werden, so die Experten. Bis zum Jahr 2013 müssten jährlich rund 70.000 Plätze für Kleinkinder neu geschaffen werden, um die politisch angestrebte Versorgungsquote von 35 Prozent zu erreichen. Benötigt würden bis 2013 etwa 50.000 zusätzliche Fachkräfte in Kindertagesstätten und mehr als 30.000 zusätzliche Tagesmütter und -väter. Es sei daher wichtig, auch die entsprechende Ausbildung und Forschung an Hochschulen zu stärken. Aber auch an den Schulen fehle geeignetes Personal. "Im Sekundarbereich I sind 60 Prozent aller Lehrer 50 Jahre und älter", heißt es. In den nächsten 15 Jahren gingen voraussichtlich rund die Hälfte der derzeitigen Lehrkräfte in Rente. Hier seien Konzepte gegen den Personalmangel nötig.
Trotz höherer Ausgaben für Bildung durch öffentliche Haushalte seien die Aufwendungen nicht parallel zum Wirtschaftswachstum gestiegen, heißt es in dem Bericht. Beziehe man private und betriebliche Ausgaben mit ein, dann hätten die Deutschen im Jahr 2006 mit 142,9 Milliarden Euro fast 15 Milliarden Euro mehr ausgegeben als 1995. Doch der Anteil der Bildungsausgaben am Bruttoinlandsprodukt sei in dieser Zeit leicht von 6,9 Prozent auf 6,2 Prozent gesunken. Die Weiterbildungsausgaben der Bundesagentur für Arbeit seien zwischen 1999 und 2005 um etwa 70 Prozent reduziert worden, die Unternehmen hätten im gleichen Zeitraum die entsprechenden Ausgaben um insgesamt 16 Prozent gesenkt.
Die Bundesregierung hebt in ihrer Stellungnahme unter anderem die von ihr gestartete Fortbildungsinitiative für Erzieher und Tagesmütter hervor. Die Länder müssten ihren Teil durch flächendeckende und kostenfreie Sprachförderung, mehr Angebote zur aktivierenden Elternarbeit sowie die Entwicklung und Umsetzung abgestimmter Bildungsziele von Kitas, Tagesmüttern und Grundschulen beitragen. Im Bereich der Berufsbildung nennt die Regierung den Test von Ausbildungsbausteinen in 14 Berufen als Möglichkeit, die Strukturen zu reformieren und mehr Jugendliche in Ausbildung zu bringen. Auf diese Weise müssten junge Menschen hoffentlich bald nicht mehr in "Warteschleifen" auf einen ersten Job warten.
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(ab 01.04.2008 )
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