Schon beim bevorstehenden Sommerurlaub könnten Telefongespräche mit dem Handy nach Hause die Ferienkasse weniger belasten: Das Europaparlament stimmte mit großer Mehrheit der mit den EU-Mitgliedstaaten ausgehandelten Roaming-Richtlinie zu. Sie sieht vor, dass die Kosten für Handy-Gespräche in andere EU-Staaten maximal bei 49 Cent gedeckelt werden sollen. Mit der dazugehörigen Mehrwertsteuer für deutsche Verbraucher, läge die neue Preisgrenze in Deutschland damit bei 58,31 Cent.
Die Annahme von Gesprächen aus anderen Netzen soll danach, inklusive Mehrwertstauer, auf 28,56 Cent begrenzt werden. Bevor die Regeln jedoch endgültig in Kraft treten können, müssen noch im Juni die EU-Telekommunikationsminister grünes Licht geben. Vergangene Woche drängte die EU-Kommission zur Eile: Es sei nicht einzusehen, warum das Gesetz erst Ende Juni in Kraft treten könne, sagte ein Sprecher der für Telekommunikation zuständigen EU-Kommissarin Viviane Reding. Dies müsse schon Mitte Juni möglich sein.
Der Begriff "Roaming" kommt aus dem englischen und bedeutet, dass man mit seinem eigenen Handy auch über Fremdnetzetelefonieren kann, auch wenn man dort kein Kunde ist. Für den Wechsel in ein anderes Netz müssen die Kunden vor allem bei Gesprächen im Ausland bisher teilweise hohe Gebühren entrichten.