"Das ist das falsche Signal", kritisierte Priska Hinz, schon im Vorfeld. Um 2:30 Uhr in der Nacht vom 24. auf den 25. Mai sollte die Debatte um die Weiterentwicklung des Nationalen Bildungsberichtes 2006 beginnen. Doch, wie für derart späte Debatten üblich, wurden die Reden nur zu Protokoll gegeben. Da die Forschung das einzige sei, was der Bund im Bereich Bildung steuern könne, so die bildungspolitische Sprecherin der Grünen, sei es ein schlechtes Zeichen, wenn das Thema auf diese Weise behandelt werde.
In drei Anträgen fordern die Koalitionsfraktionen ( 16/5415 ) sowie FDP ( 16/5409 ) und Bündnis 90/Die Grünen ( 16/5412 ), die Bildungsforschung und den -bericht weiterzuentwickeln. Die Anträge wurden an den Bildungsausschuss überwiesen. Der Nationale Bildungsbericht war im Juni vergangenen Jahres erstmals erschienen. Nach dem Willen von CDU/CSU und SPD soll er künftig dazu dienen, gemeinsame Ziele von Bund und Ländern für die Weiterentwicklung des Bildungswesens zu vereinbaren und Maßnahmen abzustimmen.
Die FDP verlangt außerdem, Indikatoren für eine objektive Bewertung von Lehrkräften zu erarbeiten sowie für Lernumfelder, - verhalten, -einstellungen und motivation. Darüber hinaus seien Richtlinien notwendig, die genauere Schlüsse auf die Auswirkungen von Schulformen und sozialer Selektivität zuließen.
Nach dem Willen der Grünen soll die Bundesregierung bis September dieses Jahres ein Konzept zur Bildungsforschung vorlegen, um bestehendes Wissen zu ordnen. Die Schwerpunkte sollten künftig unter anderem auf Unterrichtsqualität, Lehreraus- und -fortbildung und Bildungszugang liegen.