Die Menschenrechtssituation in Ägypten verschlechtert sich zusehends. In diesem Jahr seien bereits vier Insassen in ägyptischen Gefängnissen zu Tode gefoltert worden, berichtet die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM). Der jüngste Fall habe sich am 19. September ereignet. Der Händler Gomaa Hassan al-Dashouri sei im Krankenhaus von Al Fayum an seinen schweren Verletzungen gestorben, nachdem er auf einer Polizeistation getreten und mit Peitschenhieben misshandelt worden war.
Folter in ägyptischen Gefängnissen sei keine Seltenheit, so die Menschenrechtsorganisation. Die Egyptian Organization for Human Rights (EOHR) hat einen Bericht veröffentlicht, der 567 Folterungen in Polizeistationen seit 1993 dokumentiert. Dabei seien 167 Menschen zu Tode gekommen. In diesem Jahr erhielt die Organisation bereits Informationen über 26 Folterungen, von denen drei tödlich endeten. Hinzu kommt der jüngste Fall in Al Fayum.
Die IGFM kritisiert dies scharf und fordert die Regierung Hosni Mubaraks auf, sich unverzüglich gegen die Folter einzusetzen. Ägypten ist Mitglied im UN-Menschenrechtsrat.