Marie-Elisabeth-Lüders-Haus wird vollendet
Es ist der jüngste der Bundestagsbauten rund um das
Reichstagsgebäude und blieb bislang unvollendet: Das 2003
eröffnete Marie-Elisabeth-Lüders-Haus soll ab 2009 fertig
gestellt und bis zur Luisenstraße herangeführt
werden.
Das Band des Bundes
Der Bibliotheksbau, der unter anderem auch die Wissenschaftlichen Dienste des Bundestages beherbergt, ist der östlich der Spree gelegene Teil des so genannten Band des Bundes.
Beginnend mit dem Bundeskanzleramt, über das Paul-Löbe-Haus und das Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses sind östliches und westliches Spreeufer miteinander verbunden. Über die Spree hinweg führt der "Spreesprung", eine Doppelbrücke, bestehend aus der öffentlich zugänglichen Fußgängerbrücke und dem auf Höhe des fünften Stockwerks liegenden Verbindungsgang für die Mitarbeiter.
Beide durch den Spreesprung verbundenen Gebäude,
Paul-Löbe-Haus und Marie-Elisabeth-Lüders-Haus,
entstanden nach Plänen des Architekten Stephan Braunfels und
sind über die Doppelbrücke architektonisch eng mit
einander verbunden.
Das Paul-Löbe-Haus
In den markanten Seitenkämmen des achtgeschossigen
Gebäudes sind vor allem Büroräume untergebracht. Die
dazwischen gelegenen Innenhöfe geben den Blick auf acht
Rotunden und verglaste, mehrgeschossige Ausschusssäle frei.
Transparenz kennzeichnet die gläserne Westfassade mit dem
Haupteingang und die von West nach Ost reichende, glasgedeckte
Halle. Am Spreeplatz angegliedert ist die Europarotunde, die neben
dem großen Europasaal auch Restaurants für Abgeordnete
und Besucher beherbergt.
Das Marie-Elisabeth-Lüders-Haus
Auf der gegenüberliegenden Spreeseite, in der Blickachse der Ebertstrasse, setzt sich die zentrale Halle des Paul-Löbe-Hauses im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus fort. Die ebenfalls glasgedeckte Halle bildet den Mittelpunkt des Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses und ist in zwei Abschnitte gegliedert. In ihrem vorderen Bereich liegt sie auf dem Niveau des Spreeplatzes und beherbergt die Bibliotheksrotunde. In den zweiten Abschnitt führt eine durch den Verlauf der Spree schräg angeschnittene Freitreppe vom Spreeplatz hinauf auf eine öffentliche Terrasse. Im Inneren erreicht man das obere Hallenniveau über eine großzügige Treppenanlage entlang der Rotunde. Unter dem angehobenen Hallenabschnitt befinden sich die großen Magazinflächen der Bibliothek.
Der ursprüngliche Verlauf der Berliner Mauer ist durch das öffentlich zugängliche Mauermahnmal unter der Bibliotheksrotunde im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus erkennbar geblieben.
Den östlichen Abschluss des Marie-Elisabeth-Lüders-Haus bildet, analog zu den Stirnfassaden des Paul-Löbe-Hauses, eine große durchgehende Glasfassade. Auch die seitlichen Fassaden aus Sichtbeton nehmen die rhythmische Struktur des Paul-Löbe-Hauses auf.
Im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus sind neben der Bibliothek des Deutschen Bundestages ein Anhörungssaal und 600 Büros, unter anderem für den wissenschaftlichen Fachdienst, untergebracht.
Neben weiteren Büro- und Besprechungsräumen sollen mit der Erweiterung auch ein Bistro sowie ein öffentlich zugänglicher Bereich für Nutzer des Parlamentsarchivs geschaffen werden. In der Planung ist ein durch das Dach des Gebäudes hindurch geführter gläserne Zylinder neben dem Eingangsbereich Luisenstraße vorgesehen, der auch für Ausstellungen genutzt werden kann.
Die Baumaßnahmen sollen im Sommer 2009 beginnen und im Oktober 2013 abgeschlossen sein.