Mehr als zwei Drittel der Deutschen glauben
einer jüngst veröffentlichten Umfrage zufolge, dass die
Bundeswehr mit ihren Auslandseinsätzen überfordert ist.
Das sind erschreckende Zahlen, vor allem für diejenigen, die
wissen, wie gut unsere Soldaten im Ausland ihren Job erledigen und
wie angesehen sie bei unseren Partnern sind. Der Fehler, der in den
vergangenen Jahren gemacht worden ist, liegt deshalb vor allem
darin, dass man nicht immer ausreichend versucht hat zu
erklären, warum die Bundeswehr international im Einsatz ist
und welche wichtigen Aufgaben sie übernommen hat.
Das jetzt unter Federführung von Verteidigungsminister Franz
Josef Jung erarbeitete Weißbuch schließt diese
Lücke, indem es eine konzeptionelle Untermauerung für die
weitere Entwicklung der Bundeswehr liefert. Im Mittelpunkt steht
dabei die Erkenntnis, dass das Militär allein einen Konflikt
nicht beilegen kann, sondern dass ein Einsatz immer in ein Konzept
eingebunden sein muss, in dessen Rahmen auch andere politische,
polizeiliche und wirtschaftliche Akteure mitwirken. Das
Weißbuch rückt auch unsere eigenen deutschen Interessen
stärker in den Vordergrund. Entscheidungen über
Auslandseinsätze werden danach auf der Grundlage deutscher
Interessen wie dem Schutz von Frieden, Freiheit, Sicherheit und
Wohlfahrt, den Werten des Grundgesetzes und des Völkerrechts
getroffen. Jetzt ist es wichtig, auf dieser Grundlage um mehr
Verständnis und Anerkennung für die Leistungen unserer
Soldaten zu werben.
Als Parlamentarier bin ich darüber hinaus in besonderem
Maß dem Wohl unserer Soldaten verpflichtet. Es ist unsere
Aufgabe, dafür zu sorgen, dass die Bundeswehr die
bestmögliche Ausstattung bekommt. Nur so können wir das
Risiko für jeden einzelnen Soldaten so weit wie möglich
minimieren.
« Vorheriger Artikel Nächster Artikel »
Foto: Deutscher Bundestag
Erschienen am 31. Januar 2007
E-Mail:
bernd.siebert@bundestag.de
Webseite:
www.siebert-bernd.de