Viele Industrieländer verpflichteten sich im Kyoto-Protokoll (2005 in Kraft getreten), den Ausstoß an Treibhausgasen zu verringern. Das Bezugsjahr ist 1990 (zum Teil auch 1995); im Jahr 2012 endet die erste Verpflichtungsperiode. Deutschland soll seine Emissionen bis dahin um 21 Prozent senken. Das klappt wohl – Ende 2007 waren es schon 22,4 Prozent. Ein Teil des Erfolgs ist auf den Kollaps der ostdeutschen Industrie nach der Wende zurückzuführen.
Großbritannien muss die Emissionen um 12,5 Prozent senken, Polen um sechs Prozent. Der Ausstoß Frankreichs braucht hingegen lediglich konstant zu bleiben. Alle drei Länder werden wohl ihre Verpflichtungen erfüllen. Spanien hat sich dagegen mit einem bisherigen Plus von 49,5 Prozent drastisch von seinem Kyoto-Ziel von maximal 15 Prozent entfernt. Kaum besser sieht es in Japan und Australien aus. Japan sollte seine Emissionen um sechs Prozent reduzieren, Australien war eine Zunahme um acht Prozent erlaubt. Beide Länder dürften ihr Ziel deutlich verfehlen.
Die USA lehnten das Kyoto-Protokoll bisher ab. Für Entwicklungs- und Schwellenländer wie China und Indien ist im Kyoto-Protokoll keine Reduktionsverpflichtung vorgesehen. Sie argumentieren, die Industrieländer hätten eine Bringschuld, weil sie historisch gesehen für den größten Teil der Treibhausgasemissionen verantwortlich seien.
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Erschienen am 25. Februar 2009