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Informationen über dieses Dokument: Seitentitel: Der Markt im Dienst der Umwelt
Gültig ab: 11.11.2008 10:19
Autor: Jörg Michel
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Der Markt im Dienst der Umwelt

Rauch über Schornsteinschlote eines Industriebetriebs aus der Ferne
Wer Kohlendioxid in die Luft pustet, zahlt drauf: Schornsteinschlote eines Industriebetriebs
© Picture Alliance/Roland Weihrauch

Emmissionshandel

Der Emissionshandel ist das erste marktwirtschaftliche Instrument für den Klimaschutz. Seit 2005 soll er dafür sorgen, dass die Kohlendioxid-Emissionen dort sinken, wo die Einsparung am günstigsten ist.

Klimasünden haben ihren Preis. Genau genommen 22 Euro. So viel kostete es im letzten Jahr im Durchschnitt, eine Tonne Kohlendioxid in die Luft zu pusten. Jedenfalls für diejenigen Firmen, die am EU-Handel mit Emissionsrechten teilnehmen. Der Emissionshandel ist das erste marktwirtschaftliche Instrument für den Klimaschutz. Seit 2005 soll er dafür sorgen, dass die Kohlendioxid-Emissionen dort sinken, wo die Einsparung am günstigsten ist.

Das Prinzip: Jeder Betreiber einer Industrieanlage in der EU erhält vom Staat eine bestimmte Anzahl an Verschmutzungsrechten. In Deutschland sind das 1.625 Anlagen. Zur Teilnahme verpflichtet sind alle Stromerzeuger sowie energieintensive Industriebrachen wie die Zementherstellung oder die Stahlindustrie. Diese Branchen sind etwa für die Hälfte aller Kohlendioxid-Emissionen in Europa verantwortlich. Stößt ein Unternehmen mehr Kohlendioxid aus als erlaubt, muss es an einer Börse zusätzliche Zertifikate erwerben. Unternehmen, die weniger ausstoßen, können diese dagegen gewinnbringend verkaufen. Der Preis bildet sich durch Angebot und Nachfrage an der Börse. Damit belohnt das System Firmen, die sich umweltschonend verhalten und die in klimafreundliche Technologien investieren.

Um den Klimaschutz zu beschleunigen, senkt der Staat Schritt für Schritt die Gesamtzahl der Zertifikate. Bis 2007 durften die deutschen Anlagen 495 Millionen Tonnen Kohlendioxid im Jahr ausstoßen. 2008 waren es nur noch 453 Millionen Tonnen im Jahr. Die Stromerzeuger müssen zehn Prozent ihrer Grundausstattung mit Zertifikaten ersteigern. Die Industrieunternehmen erhielten diese dagegen nahezu vollständig kostenlos.

Ab 2013 will die EU die Regeln verschärfen. Auch der Luftverkehr soll teilnehmen und ein Teil der Stromwirtschaft und Industrie für die Grundausstattung mit Zertifikaten zahlen. Die Erlöse sollen in Klimaschutzprojekte fließen. Wegen der Wirtschaftskrise fordern Industrieverbände jedoch eine Abkehr. Sie befürchten Kostensteigerungen und den Verlust von Arbeitsplätzen.

Bislang gibt es das Emissionshandelssystem in dieser umfassenden Form nur in der EU. Der neue US-Präsident Barack Obama hat allerdings angekündigt, es auch in den USA einführen zu wollen. Die Bedeutung des Emissionshandels dürfte also weiter wachsen.

Ergänzt wird der Emissionshandel der EU durch ein internationales System nach dem Klimaschutzprotokoll von Kyoto. Danach können einzelne Staaten ihren individuellen Senkungsverpflichtungen nachkommen, indem sie untereinander Zertifikate handeln.

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Text: Jörg Michel
Erschienen am 25. Februar 2009

Weitere Informationen:

Emissionshandelsstelle
Die Zertifikatstypen und weitere Informationen:
www.dehst.de


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