Mit dem Stimmzettel landet die Stimmabgabe eines Wählers zunächst in der Urne seines Wahllokals. Welchen Weg nimmt nun die Stimme, bis noch am Wahlabend ein Ergebnis ermittelt werden kann, welche Wahlkreiskandidaten und welche Parteien über ihre Landeslisten mit wie vielen Abgeordneten in den Bundestag einziehen?
Die Volksparteien CDU, CSU und SPD, seit Gründung der Bundesrepublik die zentralen Parteien in der Bundesrepublik, verlieren zunehmend Anhänger. Dafür erstarken die kleinen Parteien: allen voran die FDP, Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen. Für den Parlamentarismusforscher Dr. Heinrich Oberreuter, Professor für Politikwissenschaft an der Universität Passau, sind das Anzeichen für einen grundlegenden Wandel des deutschen Parteiensystems.
Der Bundeswahlausschuss hat in seiner ersten Sitzung zur Vorbereitung der Bundestagswahl 2009 am Freitag, 17. Juli 2009, 21 kleinere politische Vereinigungen nach den Maßgaben des Bundeswahlgesetzes und des Parteiengesetzes als Partei anerkannt. 31 Vereinigungen, die ebenfalls die Zulassung beantragt hatten, verwehrte der Wahlausschuss die Anerkennung als Partei. Die im Bundestag und in Landtagen in Fraktionsstärke vertretenen Parteien CDU, CSU, SPD, FDP, Linkspartei, Bündnis 90/Die Grünen, NPD und DVU müssen sich dieser Überprüfung nicht unterziehen, um zur Bundestagswahl am 27. September zugelassen zu werden.
Die Abgeordneten des Deutschen Bundestags sind stellvertretend für die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland gewählt, um für das Volk die richtigen Entscheidungen zu treffen. Deshalb werden sie in allgemeiner, unmittelbarer, freier, gleicher und geheimer Wahl gewählt: Alle vier Jahre treten wir, das Wahlvolk, an die Urnen, um sie als unsere Vertreter im Parlament zu wählen. Das nächste Mal am 27. September 2009.
Für den Wahlkampf und ihre Arbeit brauchen Parteien Geld. US-Präsident Barack Obama musste deshalb viele Spenden von seinen Unterstützern sammeln. Dies gilt prinzipiell auch für die Parteien in Deutschland. Doch sie können, anders als amerikanische Parteien, zusätzlich staatliche Subventionen bekommen – sofern sie bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Außerdem sind die Parteien nach dem Grundgesetz dazu verpflichtet, über die Herkunft und Verwendung ihrer Mittel und über ihr Vermögen öffentlich Rechenschaft zu geben. In Deutschland ruht die Parteienfinanzierung somit auf drei Säulen: Neben Mitgliedsbeiträgen und privaten Spenden können Parteien auch staatliche Mittel erhalten.
Er ist der oberste Wächter über die Bundestagswahl, aber seine Arbeit findet nur selten im Licht der Öffentlichkeit statt: der Bundeswahlleiter. Aufmerksamkeit erregt er vor allem, wenn er alle vier Jahre in der Wahlnacht vor die Fernsehkameras tritt und das vorläufige amtliche Endergebnis bekannt gibt. Doch seine Aufgaben sind wesentlich umfassender: Der Bundeswahlleiter ist nicht nur für den reibungslosen Ablauf der Bundestagswahl verantwortlich, er klärt auch alle rechtlichen und organisatorischen Fragen im Vorfeld der Wahl.
Peter Radunski, politischer Berater und früherer CDU-Wahlkampfmanager, über altmodischen Wahlkampf in Deutschland, fehlende Strategien und das Vorbild Amerika