Es gibt Probleme bei der Sicherheit von Produkten asiatischer Herkunft. Das bestätigten sowohl Holger Brackmann von der Stiftung Warentest als auch Klaus Brüggemann vom Verband der Technischen Überwachungs-Vereine (VdTÜV) während eines Expertengespräches im Verbraucherschutzausschuss am 14. November.
Krebs verursachende Weichmacher und polyzyklisch aromatische Kohlenwasserstoffe würden immer wieder bei Produkten aus asiatischer Herkunft festgestellt, sagte Holger Brackmann. Hoher Kostendruck und ein zu geringes Wissen über chemische Zusammenhänge bei asiatischen Herstellern seien die Gründe dafür. Es sei aber auch eine "Mentalitätsfrage", so Brackmann. Für den Verbraucher sei es derzeit schwierig zu erkennen, ob sich ein Produzent um die Produktsicherheit seiner asiatischen Zulieferer gekümmert hat. Eine verbesserte Marktüberwachung dürfe man daher "nicht aus den Augen lassen", ebenso wie eine Weiterentwicklung von Prüfsiegeln wie etwa dem GS-Zeichen, das durchaus "ein Schritt nach vorn" sei.
Wenn man freien Warenverkehr wolle, so Klaus Brüggemann, könne die Marktaufsicht nur noch stichprobenmäßig erfolgen. Grundlegende Anforderungen an den Verbraucherschutz seien so nicht zu realisieren. Daher müsse man auf freiwillige Maßnahmen setzen, die durchaus erfolgreich sein könnten. Das GS-Zeichen etwa genieße eine hohe Anerkennung. Verglichen mit der europäischen CE-Kennzeichnung sei es aussagekräftiger, so Brüggemann, da es unabhängige Produktprüfungen und Kontrollmaßnahmen vorsehe, die bei der CE-Kennzeichnung nicht verlangt würden.