"Die Frage ist, wer hier die Macht hat - das ist alles", zitiert Lutz Hachmeister im Vorwort den schlauen Humpty Dumpty aus "Alice im Wunderland". Und fährt im Folgenden gut 80 Stichworte auf, zu denen Medienjournalisten und Wissenschaftler schlaue Artikel geliefert haben, immer entlang der Trias aus Begriffen, Ländern und Personen: von A wie Affären über R wie Russland bis hin zu Z wie Zola, Emile.
Selbstredend sind die üblichen Schwergänger wie "Demokratie", "Qualität" und "Medien und Politik" dabei, aber auch weniger Erwartbares wie Abrisse über die Medienbranche in Japan. Besonders gelungen sind die Portraits über Bekannte wie Unbekannte der Szene: Fast ein Familienalbum, das einem Mussolini, Pulitzer oder die Springers kurz und sehr prägnant nahe bringt. Anekdotenhaftes inklusive, etwa über den "Vater der Propagandalehre", Edward L. Barneys, der eine Kiste Havanna-Zigarren eintauschte gegen informative Unterlagen seines Onkels Sigmund Freud.
Auch wenn - oder gerade weil - die Auswahl teils ein wenig überrascht, kommt das Handbuch angenehm unsteif daher. Die Mixtur macht's.
Grundlagen der Medienpolitik. Ein Handbuch.
Deutsche Verlags-Anstalt, München 2008; 448 S., 29,95 ¤