Berlin: (hib/STO) Das am Wochenende bekannt gewordene Video mit Terrordrohungen gegen Deutschland hat am Mittwochvormittag den Innenausschuss des Bundestages beschäftigt. Das Bundesinnenministerium berichtete dabei, es scheine ein "authentisches Video von Al-Qaida" zu sein, das man "sehr ernst" nehme. Bei dem auf dem Video zu sehenden Sprecher handele es sich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit um einen deutsch-marokkanischen Islamisten, auf den man bereits vor einiger Zeit aufmerksam geworden sei.
Der Mann ist den Angaben zufolge bereits als Kind nach Deutschland gekommen und hat die Bundesrepublik bereits vor einiger Zeit verlassen. In dem Video wendet er sich laut Bundesinnenministerium gegen das deutsche Engagement in Afghanistan und stellt Anschläge gegen Bundeswehrtruppen in Aussicht. Das Innenministerium verwies zugleich auf frühere Aussagen, wonach Deutschland im Fadenkreuz des internationalen Terrorismus stehe. Dies sei durch das neue Video unterstrichen worden. Es ergebe sich damit nicht eine völlig neue Lage, doch werde die Entwicklung bestätigt, dass die Zahl von Drohvideos mit Bezug auf Deutschland zunehme. Eine neue Qualität sei dabei, dass dies erstmals durch Al-Qaida erfolgt sei. Bereits in der Vergangenheit habe sich Deutschland im Fokus des internationalen Terrorismus befunden, doch sei es neu, dass die Bundesrepublik nun in dem Video als alleiniger Adressat genannt werde.
Nach Einschätzung der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen liegt keine neue Qualität der Bedrohung vor. Vielmehr bestehe die Bedrohungslage bereits seit Jahren. Im Focus des Terrorismus befinde man sich nicht erst seit dem neuen Video.
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