Berlin: (hib/SKE) Die Entwicklung des Deutschen Filmförderfonds (DFFF) ist am Mittwochnachmittag im Ausschuss für Kultur und Medien von allen Fraktionen gelobt worden. Kritik gab es nur vereinzelt. "Am DFFF ist vieles erfolgreich und unterstützenswert", sagten Bündnis 90/Die Grünen. Sie bemängelten jedoch, dass "die Repräsentanz von Kreativen ein wenig zurückfällt". Deswegen erkundigten sie sich, wie der kulturelle Wert eines Filmes, der eines der Förderkriterien darstellt, ermittelt wird. Die Grünen zweifelten zudem auch an, ob das "Gießkannenprinzip", die breite Förderung von Filmen, sinnvoll ist. Sie befürchteten ein Überangebot durch "schematische Regularien". Die SPD hob hervor, dass sich die Filmbranche im Aufschwung befinde. Sie wollte wissen, ob es sinnvoll sein könnte, die Förderung des DFFF von der Produktion auf Drehbuchschreiben und Verleih auszudehnen, um die Branche weiter zu fördern. "Es ist unbestreitbar, dass diese Geschichte eine Erfolgsgeschichte ist", hieß es von Seiten der Fraktion Die Linke. Trotzdem seien die Arbeitsbedingungen vieler Mitarbeiter von Filmproduktionen schwierig. Deswegen erkundigte sie sich, ob der DFFF Möglichkeiten habe, auf die Arbeitsbedingungen an den Sets einzuwirken. Die FDP kritisierte die Gewichtung des Eigenschaftstests, mit der vor der Förderung der kulturelle Wert des Films eingeschätzt wird. Andere Faktoren wie die Mitarbeit eines deutschen Regisseurs, Autoren oder Hauptdarstellers seien wichtiger. Die Liberalen wollten zudem wissen, ob angedacht sei, demnächst auch Filme zu fördern, deren Budget weniger als eine Million Euro betrage, und ob es angesichts der Meldungen, es gebe zu viele und zu schlechte deutsche Filme, vielleicht besser sei, die Förderung einzuschränken. Die Union sprach sich gegen die Ausweitung der Förderfaktoren aus. "Eine Ausdehnung kann eine Aufweichung mit sich bringen", die das bestehende transparente Verfahren verkomplizieren würde, so CDU/CSU.
Kulturstaatsminister Neumann nannte den Filmförderfonds, der seit 2007 besteht, "effektiv, transparent und unbürokratisch". Aufgrund des Fonds sei Deutschland zu einem der gefragtesten Standorte der Filmindustrie weltweit geworden. "Es gibt keine vergleichbare Subvention, die eine so hohe Rendite für den Staat abwirft", so Neumann. Seit 2007 seien 198 Filme mit insgesamt 118,5 Millionen Euro gefördert worden. In die Herstellung der Filme hätten die daran beteiligten Produktionsfirmen allein in Deutschland über 752 Millionen Euro investiert. Er verteidigte das Prinzip der breiten Förderung. "Die Gießkanne ist die Chance der Kreativen", so Neumann. Auf diese Weise hätten nicht nur große, sondern auch kleine Produktionen eine Chance, gefördert zu werden. Die Unterstützung wenig erfolgreicher Filme könne sich später auszahlen. Der Nachwuchs werde gefördert und produziere vielleicht später einen Kassenschlager.
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