Berlin: (hib/JOH) Über dem Umgang mit Ozeandüngungen erkundigt sich die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in einer Kleinen Anfrage ( 16/11860). Hintergrund ist das deutsch-indische Eisendüngungsexperiment "Lohafex" im südlichen Atlantischen Ozean, das aufgrund breiter Kritik am 13. Januar 2009 kurzfristig ausgesetzt worden war. Es hatte das Ziel, künstlich Planktonblüten zu erzeugen, um die Rolle von Eisen als Klimaregulator, seine Bedeutung für den Kohlenstoffkreislauf und seine Auswirkung auf die Zusammensetzung von Plankton zu untersuchen. Nach Auffassung von Umweltorganisationen und Umweltwissenschaftlern hatte das Experiment schwerwiegende Auswirkungen auf die Meeresökologie und verstieß zudem gegen das Moratorium zur Düngung der Ozeane.
Die Grünen-Fraktion will nun von der Bundesregierung wissen, in welchem Umfang Ozeandüngungen bisher weltweit stattgefunden haben und zu welchen Ergebnissen entsprechende Forschungsvorhaben gekommen sind. Auch fragt sie, wo nach Ansicht der Bundesregierung die Grenze zwischen Grundlagenforschung und angewandter Forschung im Blick auf das "Lohafex"-Experiment liegt. Die Grünen interessieren sich außerdem für die Frage, wer für die Kontrolle der Einhaltung des Moratoriums zuständig ist und wie Verstöße gegen das Moratorium geahndet werden.
Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
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