Berlin: (hib/HAU) Verstärkte Anstrengungen im Interesse eines friedlichen und integrativen Fußballsports fordert die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in einem Antrag ( 16/12115). Fußball sei in Deutschland die beliebteste Sportart, schreiben die Abgeordneten. Durch "diskriminierende Äußerungen und gewalttätige Auseinandersetzungen" rücke jedoch die integrative Wirkung des Fußballs in den Hintergrund. Die Bundesregierung müsse daher in Zusammenarbeit mit den verantwortlichen Gremien darauf hinwirken, dass alle Fußballvereine und Landesverbände in Deutschland die Erklärung "Gegen Diskriminierung im Fußball" unterzeichnen und die in ihr genannten Ziele in die Praxis umsetzen. Gemeinsam mit dem Deutschen Fußball-Bund und der Deutschen Fußball Liga müsse zudem ein Konzept zum Umgang mit Diskriminierungen entwickelt werden. Trainer, Schiedsrichter, Ordner, Fanbetreuer und Sicherheitsbeauftragte müssten in diesem Zusammenhang regelmäßig geschult werden.
Im Interesse der Stärkung der Bürgerrechte von Fußballfans soll die kürzlich für rechtswidrig erklärte Datei "Gewalttäter Sport" auf eine verfassungsgemäße Grundlage gestellt werden, fordert die Fraktion weiter. Die Einhaltung von Datenschutzstandards und die Informationspflicht an die Betroffenen müssten bei deren Ausgestaltung gewährleistet sein. Bei den Regelungen zur Aufnahme in diese Datei müsse auch das Gebot der Verhältnismäßigkeit beachtet werden.
Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
Verantwortlich: Saskia Leuenberger
Redaktion: Dr. Bernard Bode, Götz Hausding, Claudia Heine,
Sebastian Hille, Michael Klein, Hans-Jürgen Leersch, Johanna
Metz, Annette Sach, Helmut Stoltenberg, Alexander Weinlein