Berlin: (hib/HLE) Die Gesellschaft für Verwahrung und Verwertung stillgelegter Bergwerksbetriebe (GVV) prüft derzeit mehrere Konzepte zur Wiederaufnahme des Kali-Bergbaus in Roßleben im Kyffhäuserkreis. Die Konzepte würden von 160 bis 185 Millionen Tonnen gewinnbaren Vorräten in den Feldern Bad Bibra und Querfurter Mulde ausgehen, heißt es in der Antwort ( 16/12360) der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Linksfraktion ( 16/12156). Das Investitionsvolumen könne zwischen 500 und 600 Millionen Euro liegen. 700 Arbeitsplätze könnten in dem stillgelegten Bergwerk entstehen. Grund für die Überlegungen zur Wiederaufnahme der Kali-Produktion sind die stark gestiegenen Weltmarktpreise.
Die Jahresrohsalzförderung in Roßleben soll zwischen 3,6 und 4,4 Millionen Tonnen betragen. Für den Umgang mit dem Salz würden die Konzepte unterschiedliche Wege vorschlagen, schreibt die Bundesregierung. Es gebe Vorschläge ohne und mit Einleitung von salzhaltigem Wasser. Die Einleitung von salzhaltigem Wasser solle kontrolliert in den Vorfluter Unstrut erfolgen. Keines der Konzepte gehe von einer Versenkung oder Verpressung von Salzlauge in den Untergrund aus. Die Regierung weist darauf hin, dass die Europäische Wasserrahmenrichtlinie Salzwassereinleitungen in Oberflächengewässer voraussichtlich ausschließe.
Voraussetzung für die Realisierung des Kali-Bergbaus sei eine Umweltverträglichkeitsprüfung mit Beteiligung der Öffentlichkeit und ein Raumordnungsverfahren im Vorfeld des eigentlichen Genehmigungsverfahrens, teilt die Regierung weiter mit. Das Genehmigungsverfahren werde von den betroffenen Ländern Sachsen-Anhalt und Thüringen in alleiniger Verantwortung durchgeführt. Die Verfahrensdauer soll mehrere Jahre betragen.
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