Berlin: (hib/STO) Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen dringt auf eine Streichung des sogenannten Optionszwangs im Staatsangehörigkeitsrecht. Mit Einführung des Erwerbs der deutschen Staatsangehörigkeit durch Geburt im Inland sei ein "entscheidender Schritt" zur Anpassung dieses Rechts an die "Realitäten eines Einwanderungslandes getan worden", heißt es in einem Gesetzentwurf der Fraktion ( 16/12849), der am Donnerstag in erster Lesung auf der Tagesordnung des Bundestages steht. Dieser Reformschritt sei jedoch mit einem "entscheidenden Mangel behaftet". Der Optionszwang verlange von betroffenen jungen Menschen, sich mit Erreichen der Volljährigkeit zwischen der deutschen und anderen Staatsangehörigkeiten zu entscheiden, die sie mit der Geburt über die Abstammung erworben haben. Dies sei "integrationspolitisch kontraproduktiv und verfassungsrechtlich zumindest bedenklich", argumentieren die Grünen-Abgeordneten.
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