Mitten im schärfsten globalen Konjunktur-Abschwung seit 60 Jahren hat Kanadas General-Gouverneurin auf Bitten von Premier Stephen Harper dem Parlament in Ottawa eine Sitzungspause bis zum 26. Januar verordnet. Harper entkommt damit vorerst einem Versuch der drei linken Oppositionsparteien, seine frisch gewählte konservative Regierung abzusetzen. Das politische Drama nur zwei Monate nach der Parlamentswahl hat am 27. November Finanzminister Jim Flaherty ausgelöst. Er stellte ein Sparpaket vor, das die staatliche Finanzierung der Parteien beenden sollte und kein Konjunkturprogramm enthielt. Die Opposition fordert ein Anschub-Programm in Zeiten des Abschwungs. Die Liberal Party und die New Democrats vereinbarten daher am 1. Dezember eine in Kanada seltene Koalition, um die Regierung abzusetzen und ein Konjunkturpaket zu schnüren. Das Bündnis hätte sich bis Juni 2010 auf den separatistischen Bloc Quebecois gestützt. Auf der Strecke bleiben während der Pause alle noch nicht verabschiedeten Gesetze. Am 27. Januar soll der neue Staatshaushalt mit Konjunkturmaßnahmen präsentiert werden.