Das unterhaltsam geschriebene Buch von Tom Holland ist eine Ohrfeige für alle, die sicher glaubten, das Zeitalter der Globalisierung läute das Ende der Geschichte ein. Tatsächlich wurden seitdem "zahllose unwillkommene Gespenster aus ihrem verdienten Schlaf" geweckt.
Definierte sich der demokratische Westen nicht zuletzt über seinen Widerpart, den kommunistischen Block, so drängen heute vor allem die USA den Islam in die Rolle des "Feindes", meint der Londoner Historiker. Die Wurzel dieses Konfliktes vermutet er in einer uralten Aufteilung der Welt, lange bevor Christentum und Islam in Kreuzzügen aneinander gerieten. Die im Westen immer wieder gestellte Frage: "Warum hassen sie uns?", habe Griechen und Perser bereits vor 2.500 Jahren umgetrieben. Die Asiaten glaubten, die "Griechen würden ewig ihre Feinde sein", notierte Herodot. Im 5. Jahrhundert vor Christus hatte Persien einen Kriegszug gegen Griechenland gestartet - und war an der Idee der Freiheit gescheitert. Die Schlacht bei Marathon identifiziert Holland denn auch als Geburtsstunde Europas, des damaligen "Westens".
Persisches Feuer. Das erste Weltreich und der Kampf um den Westen.
Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2008; 463 S., 29,90 ¤