An diesem Buch darf man sich reiben. Es darf auch gelacht werden. An manchen Stellen laut, an anderen leise. Dies sind die Reaktionen, die sich das Autoren-Quartett Joffe, Maxeiner, Miersch und Broder erhoffen. Zumindest behaupten sie das. Die Idee ist klasse: Eine Lexikon über den Bedeutungswandel von Begriffen und deren politische Ebenen. Und damit die Sache nicht zu trocken ausfällt, auf möglichst politisch unkorrekte Weise.
Eine Kostprobe: Das Wort "abholen" bedeute in Wirklichkeit "einlullen". "Dahinter steht das Bild vom Bürger als Volltrottel, der nicht alleine über die Straße gehen kann." Gut erkannt, aber harmlos. Schon unkorrekter die Definition für "Dialog der Kulturen": "Wenn die eine Seite Respekt predigt und die andere Botschaften anzündet." Überhaupt dreht sich in diesem Buch sehr viel um die USA, den Islam, Israel und Antisemiten. Das mag an der aktuellen Diskussion liegen, aber es drängt sich bei der Lektüre der Verdacht auf, dass die Autoren eigentlich nur ihre Sicht der Dinge verkaufen wollen. Gut gemacht, aber mit Vorsicht zu genießen.
Schöner Denken. Wie man politisch unkorrekt ist.
Piper Verlag,
München 2007;
179 S., 14,90 ¤