Burkina Faso liegt in Westafrika, gehört zu den ärmsten Ländern der Welt und hat eine Hauptstadt namens Ouagadougou. Die Schweiz gilt als eines der finanzstärksten Länder der Welt und liegt in Mitteleuropa. Ihre Hauptstadt heißt Bern. Zugegeben: Auf den ersten Blick fällt es schon schwer, Gemeinsamkeiten zu entdecken. Und dennoch gibt es sie: Denn steuerfluchthilfemäßig gesehen stecken beide Nationen in der gleichen Schublade. Hineingepackt hat sie dort der deutsche Finanzminister Peer Steinbrück. Der eifrige Moneten-Peer lässt nicht locker, in seinem Bemühen, anderen Ländern die Schuld an der Steuerflucht der Großkopferten aus Deutschland in die Schuhe zu schieben.
Die Schweiz, so der Minister, gehe ähnlich lasch bei der Abschaffung von Steuervorteilen vor, wie es die Westafrikaner in Burkina Faso tun. Der angesichts des gewagten Vergleiches aufgekommende Schrei der Empörung erschallt jedoch derzeit nur aus einer Richtung. Wie könne man nur ein so hochentwickeltes Land wie die Schweiz mit dem verarmten Burkina Faso gleichsetzen, tönt es entsetzt über die Alpen.
Aber wer fragt eigentlich die Afrikaner? Möglicherweise ist es ihnen ebenso unangenehm, mit Schweizern auf eine Stufe gestellt zu werden. Zum einen ist das Wetter in Burkina Faso deutlich besser und zum anderen drückt sich die Lebenslust seiner Bewohner in der alltäglichen Verbundenheit mit ihrer traditionellen Musik, deren besonderes Merkmal treibende Trommelrhythmen sind, aus. Dem Schweizer hingegen wird nachgesagt, er sei eher langsam und neige zu melancholischer Miesepeterei, was musikalisch durch das eher fade Alphorn-Blasen deutlich wird. Auch bei den Landesnamen sind die Afrikaner weit vorne. Burkina Faso heißt nämlich übersetzt "Land der Aufrichtigen". Die Schweiz heißt dagegen einfach nur Schweiz.