Am 17. Januar 2010 sollen in der ehemaligen Sowjetrepublik Präsidentschaftswahlen stattfinden. Es wären die ersten seit der Orangenen Revolution 2004, als nach Protesten gegen massive Wahlfälschungen der amtierende Präsident Viktor Juschtschenko ins Amt kam. Doch wegen der massiven Grippewelle, die die Ukraine überrollt, muss das Votum möglicherweise verschoben werden. Mehr als 1,2 Millionen Menschen haben sich nach Auskunft des ukrainischen Gesundheitsbehörden inzwischen mit der Grippe angesteckt. Mehr als 230 Menschen sind gestorben. In mehreren Provinzen wurden Quarantänemaßnahmen verhängt, Schulen geschlossen und alle Wahlkampfveranstaltungen abgesagt. Sollte in der Ukraine der Ausnahmezustand verhängt werden, könnten die Präsidentschaftswahlen auf den 30. Mai 2010 verschoben werden. Über entsprechende Überlegungen berichtete Igor Popow, der stellvertretende Leiter des Sekretariats des ukrainischen Präsidenten. Ministerpräsidentin Julia Timoschenko sprach sich gegen solche Pläne aus. Sie sehe momentan keinen Grund dafür, die Abstimmung zu verschieben, sagte sie. Timoschenko, die 2004 noch an der Seite des amtierenden Präsidenten Viktor Juschtschenko gekämpft hatte, wird bei den Wahlen als Gegenkandidatin antreten. Neben Oppositionsführer Viktor Janukowitsch gilt sie als aussichtsreichste Kandidatin für das Amt. Juschtschenko selber werden kaum Chancen auf eine Wiederwahl eingeräumt.