Sambia
Der Kupferpreis steigt, die Investoren kehren zurück
Die Nachricht im Januar kam wie ein Schock für die Bewohner der sambischen Stadt Luanshya. Das größte Bergwerk in der Gegend, die Baluba-Mine, schloss von einem Tag auf den anderen die Pforten. 2.000 Menschen verloren ihre Arbeit. So gut wie jeder Einwohner in der Stadt hängt direkt oder indirekt von der Fördergrube ab.
Sambia ist der siebtgrößte Kupfer- und der zweitgrößte Kobaltförderer der Welt. Obwohl die Regierung seit Jahren beteuert, für eine Diversifizierung der Wirtschaft zu sorgen, stammen 90 Prozent der Exporteinnahmen immer noch aus dem Geschäft mit den beiden Metallen. Die Minen sind ein wichtiger Arbeitgeber für die zwölf Millionen Einwohner. Entsprechend hart traf das Land das Ende des Rohstoffbooms im vergangenen Jahr, als der Kupferpreis von zuvor 9.000 Dollar auf nur noch 3.000 Dollar je Tonne abstürzte.
Seit Mitte 2009 jedoch scheint sich das Blatt zu wenden. Der Kupferpreis liegt derzeit fast doppelt so hoch wie zu Jahresbeginn. Damit ist auch das Interesse der Investoren wieder erwacht. Die Regierung rechnet bereits mit einem höheren Kupferausstoß und erhöhte die Wachstumsprognose für die Gesamtwirtschaft von vier auf fünf Prozent.
Tatsächlich häufen sich die positiven Nachrichten aus Sambia. Die in London notierte "Vedanta Resources" etwa investiert 500 Millionen Dollar in die größte Kupfermine des Landes. Sie soll bald weit mehr als das Doppelte der bisherigen Förderung liefern. Die kanadische "First Quantum" kündigte an, eine größere Verarbeitungsanlage wieder in Betrieb zu nehmen. Und der in der Schweiz beheimatete "Glencore"-Konzern sieht nun doch davon ab, mehrere Bergwerke zu schließen. Außerdem plant er, in neue Minen zu investieren.
Auch in Luanshya soll ab Dezember wieder gearbeitet werden. Im Ringen um das Bergwerk erhielt ein chinesisches Unternehmen, die "China Non-Ferrous Metals Corporation", den Zuschlag. Es versprach, 400 Millionen Dollar in die Baluba-Mine und in ein weiteres Projekt zu investieren. Sein Einstieg ist in Sambia jedoch umstritten. Die Oppositionspartei lief Sturm dagegen und warf den Chinesen katastrophale Arbeitsbedingungen vor. Schon jetzt aber gehören chinesische Firmen zu den wichtigsten Investoren in Afrika. Sie nutzen jetzt die Zeit, um sich günstig weitere Anteile an den Schätzen des Kontinents zu sichern.