Es ist ein Fakt: Frauen in
Führungspositionen sind heute noch immer in der Minderzahl.
Aber sie sind auch nicht mehr die Ausnahme von der Regel. Diese
Tatsache ist in der Politik besonders augenfällig: Erstmals in
seiner Geschichte wird Deutschland von einer Frau regiert. In
Frankreich und den USA bewerben sich mit Hillary Clinton und
Ségolène Royal Frauen um das
Präsidentenamt.
Trotzdem besteht vor allem in Wirtschaft und
Medien noch Nachholbedarf - die Gründe dafür sind
vielfältig.
Wenn Netzwerke zu großen Teilen von
Männern betrieben werden, ist es für Frauen sehr viel
schwieriger, bestimmte Jobs und Positionen zu erreichen.
Außerdem fehlt es bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie
in den meisten Unternehmen immer noch an lebensnahen
Modellen.
Und schließlich sind auch die Frauen
selbst gefordert, ihre Wünsche und Ziele deutlicher zu
formulieren und nachhaltig zu verfolgen. Mehr Eigenini- tiative ist
notwendig.
Viele junge Frauen schlagen nach wie vor
traditionelle Berufswege ein. Doch müssen sie auch den Mut
haben, einmal "untypische" Berufe, etwa in der IT-Branche oder im
Ingenieurwesen, als zugänglich und zukunftsweisend zu sehen.
Ich selbst habe als junge Journalistin in einer reinen
Männerdomäne begonnen: in der Politik- und
Wirtschaftsberichterstattung. Das hat sich im Rückblick als
sehr gutes "Training" erwiesen.
Es gibt gute Beispiele dafür, dass
Frauenförderung sich bezahlt macht. Beim WDR etwa sind dank
einer konsequenten Förderung viele Frauen inzwischen in einer
guten Startposition, um es endgültig an die Spitze zu
schaffen. Deutlich wird dies an der zukünftigen Besetzung des
WDR-Direktoriums, die erstmals paritätisch sein wird.