UMWELT
Die Betreiber verwundbarer Atomkraftwerke (AKW), die nur gegen
den Absturz leichter Sportflugzeuge geschützt sind, sollen
diese AKW stilllegen. Das ist der Wunsch der Grünen, die die
Bundesregierung in einem Antrag (
16/3960 ) dazu auffordern, entsprechend auf die
AKW-Betreiber einzuwirken.
Von den Betreibern aller übrigen Anlagen
soll die Regierung "mit einer klaren Fristsetzung" bauliche
Schutzmaßnahmen und den Nachweis verlangen, dass es bei einem
Angriff mit einem Verkehrsflugzeug nicht zu einer nuklearen
Katastrophe kommt. Ihren Antrag begründen die Grünen
damit, dass seit den terroristischen Angriffen auf das World Trade
Center und das Pentagon im September 2001 gezielt
herbeigeführte Abstürze von Verkehrsflugzeugen auf
Atomkraftwerke nicht mehr auszuschließen sind. Die
Bundesregierung habe bereits festgestellt, dass AKW
grundsätzlich getroffen werden können und einige Anlagen
nicht einmal gegen den Absturz kleinerer Militärmaschinen
ausgelegt seien. Die Betreiber hätten daraufhin Pläne
entwickelt, ihre AKW im Angriffsfall zu vernebeln, um so die
Trefferwahrscheinlichkeit herabzusetzen. Nach Ansicht der Fraktion
ist dieses Konzept gescheitert - daher seien nicht oder nur
mangelhaft geschützte AKW abzuschalten.