Rund 7.200 deutsche Soldaten sind derzeit an Auslandseinsätzen der Bundeswehr beteiligt, zum Beispiel auf dem Balkan, im Mittelmeer, am Horn von Afrika oder vor Somalia. Ein Überblick über die wichtigsten Einsätze.
Die International Security Assistance Force (Isaf) soll die staatlichen Strukturen und den zivilen Wiederaufbau Afghanistans unterstützen und verhindern, dass das Land wieder zum Rückzugsgebiet für den internationalen Terrorismus wird. Der Bundestag hat am 22. Dezember 2001 erstmals das Mandat für die Beteiligung der Bundeswehr am Isaf-Einsatz erteilt. Seit Mitte 2006 sind die - derzeit 4.280 - deutschen Soldaten verantwortlich für den Norden Afghanistans. Deutschland ist damit der drittgrößte Truppensteller vor Ort. Am 3. Dezember hat der Bundestag das Mandat um ein weiteres Jahr verlängert.
Die United Nations Interim Force in Lebanon (Unifil) wurde im März 1978 auf Grundlage zweier UN-Resolutionen ins Leben gerufen. Damit ist Unifil einer der ältesten friedenserhaltenen Einsätze der Vereinten Nationen. Ziel des Einsatzes ist es heute, nach Ende des 33-Tage-Krieges im Jahr 2006 zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz für Stabilität im Libanon zu sorgen. Seit September 2006 ist die Bundeswehr mit 230 Soldaten vor Ort. An Bord der Fregatte "Schleswig-Holstein" kontrolliert sie die Seewege vor der libanesischen Küste, um einen möglichen Waffenschmuggel auf dem Seeweg zu unterbinden. Am 3. Dezember hat der Bundestag mit großer Mehrheit den Unifil-Einsatz zunächst für ein halbes Jahr verlängert.
Die Operation Enduring Freedom (OEF) ist eine Reaktion auf die Terroranschläge von New York und Washington am 11. September 2001. Nur wenige Wochen danach, am 16. November 2001, beschloss der Bundestag das Mandat für OEF. Seither kämpft die Bundeswehr zusammen mit den USA und anderen Staaten der Anti-Terror-Koalition militärisch gegen den internationalen Terrorismus. Die derzeit 260 deutschen OEF-Soldaten überwachen den Seeraum am Horn von Afrika. Sie sollen insbesondere den Handel und Transport von Drogen, Waffen und Munition verhindern. Das Einsatzgebiet der Bundeswehr-Marine reicht vom Roten Meer bis vor die Küste Kenias und zur Strasse von Hormuz - insgesamt eine Fläche von der fast achtfachen Größe Deutschlands.
Die Kosovo-Force (Kfor) ist seit zehn Jahren auf dem Balkan aktiv. Ihr Auftrag ist es, für Frieden und Demokratie zu sorgen und die Stabilisierung der Region militärisch abzusichern. Dies gilt auch, nachdem sich das Kosovo am 17. Februar 2008 für unabhängig erklärt hat. Seither sind jedoch erheblich weniger Soldaten im Einsatz. Der Bundestag hat am 11. Juni 1999 mit breiter Mehrheit einer Beteiligung der Bundeswehr an der Kosovo-Force zugestimmt. Am 28. Mai diesen Jahres hat er die Mandatsobergrenze von 8.500 auf maximal 3.500 Soldaten gesenkt. Aktuell sind 1.970 Bundeswehr-Soldaten vor Ort.