Berlin: (hib/JOH) Die Spielverordnung, welche die Rahmenbedingungen für die Ausgestaltung von Geldspielgeräten festlegt, muss verändert werden, um Glückspielsucht systematisch zu bekämpfen. Dazu fordert die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen die Bundesregierung in einem Antrag ( 16/10878) auf. In der Bundesrepublik gebe es Schätzungen zufolge 80.000 bis 400.000 behandlungsbedürftige Glücksspielabhängige, heißt es darin. Geldspielgeräte wiesen unter allen Glücksspielarten die höchste Suchtgefahr auf.
Nach Erhebungen von Suchthilfeeinrichtungen hätte die Mehrheit der spielsüchtigen Spieler durchschnittlich Schulden in Höhe von 85.000 Euro angehäuft. Es sei daher an der Zeit, dass die Bundesregierung das Suchtpotenzial von Geldspielgeräten etwa durch die Anhebung der Mindestspielzeit auf mindestens 120 Sekunden und durch die wirksame Durchsetzung von Spielpausen verringere. Auch müssten hohe finanzielle Verluste, zum Beispiel durch die deutliche Absenkung der Einsatzbeträge und des maximalen Stundenverlustes sowie durch die Unzulässigkeit des Einsatzes von Kunden- und Kreditkarten vermieden werden. Zudem müssten die Geräteaufsteller verpflichtet werden, eng mit Beratungsstellen und Therapieeinrichtungen zusammenzuarbeiten und ihr Personal entsprechend zu schulen.
Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
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(ab 01.04.2008 )
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