Tourismus. Sri Lanka ist nach Einschätzung des Präsidenten des Bundesverbandes der Deutschen Tourismuswirtschaft, Klaus Laepple, das am stärksten von der Flutkatastrophe am 26. Dezember 2004 betroffene Land. In der Sitzung des Tourismusausschusses sagte Laepple am 9. März, die Hilfen sollten sich daher besonders auf Sri Lanka konzentrieren.
Thailand, wo nur bestimmte Regionen betroffen seien, werde kaum deutsche Urlauber verlieren. Spendengelder der deutschen Tourismuswirtschaft würden ausschließlich zu Gunsten von konkreten Projekten ausgegeben. Von 65 befragten Reiseveranstaltern hätten lediglich zwei Schäden gemeldet, die jedoch nicht existenziell gewesen seien. Laepple würdigte im Übrigen die "hervorragende Zusammenarbeit" mit dem Krisenstab der Bundesregierung.
Über die Folgen der Flutkatastrophe informierten den Ausschuss die Botschafterin Thailands, Cholchineepan Chiranond, der Botschafter Sri Lankas, Jayantha Palipane, und der Honorargeneralkonsul der Malediven, Gottfried Mücke. Nach Angaben der Vertreterin Thailands werden derzeit noch 1.200 Leichen vermisster Urlauber identifiziert. Technische Unterstützung durch Umweltexperten aus Deutschland sei dem Land willkommen, da es Hilfe für den Wiederaufbau der Ökosysteme benötige. Mit 200 Euro könne man bereits einem Fischer zu einem neuen Boot verhelfen, so die Botschafterin. Das Land bemühe sich nach Kräften, den Waisen zu helfen: "Wir bauen Waisenhäuser und stellen psychologische Hilfe bereit", sagte Cholchineepan Chiranond. Auch werde darauf geachtet, dass es nicht zu Kinderhandel kommt. Thailand sei besorgt, weil die Touristenzahlen gesunken seien. Der Rückgang sei bei Besuchern aus Deutschland noch nicht so alarmierend wie bei Gästen aus anderen Ländern. Erforderlich sei auch ein Tsunami-Frühwarnsystem.
Der Vertreter Sri Lankas rief ebenfalls dazu auf, sein Land wieder zu besuchen. Eine sinnvolle Hilfe wären günstige Darlehen, um den Eigentümern kleiner und mittlerer Hotels zu helfen. Sri Lanka betrachte Deutschland als wichtigen Partner.