Keinesfalls, so stellte der Generalsekretär des Deutschen Turner-Bundes (DTB) Hans-Peter Wullenweber während der öffentlichen Sitzung des Sportausschusses am 13. Februar klar, gehe es ihm und seinem Verband darum "viele kleine Fabian Hambüchens" heranzuziehen. Aber, so Wullenweber: "Kinderturnen sorgt für eine motorische Grundschulung, fördert das Selbstvertrauen und die soziale Kompetenz." Und sei daher ein Baustein auf dem Weg, Kinder stark gegen Drogen zu machen. Diesem Ziel fühlt sich nicht allein der DTB verpflichtet. An der von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) initiierten Kampagne "Kinder stark machen" beteiligen sich auch viele andere Sportverbände - vom Deutschen Handballbund (DHB) über den Deutschen Fußball-Bund (DFB) bis hin zum Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB).
Im Sportausschuss gab es die Gelegenheit, eine Zwischenbilanz zu ziehen. Dabei war von Erfolgen die Rede, aber auch Probleme wurden benannt. Die Kampagne sei der richtige Weg, sagte Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Ihrer Ansicht nach ist die Suchtvorbeugung eine gesellschaftliche Gemeinschaftsaufgabe. Der Sport sei dabei ein wichtiger Partner, da er alle sozialen Schichten ereiche, so Pott. Der ehemalige Weltklasse-Leichtathlet Harald Schmid, der seit zwölf Jahren als Botschafter der Kampagne agiert, gab sich ebenfalls optimistisch. Als ehemaliger Sportler habe er einen guten Zugang zu Sportfunktionären und finde dort immer "offene Ohren", so Schmid. Ziel sei es immer gewesen, erst an der Basis, in den Vereinen zu arbeiten und dann die großen Sportorganisationen als Partner zu gewinnen. "Von unten nach oben" zu organisieren sei der richtige Weg gewesen, sagte er. Kontraproduktiv auf dem Weg, Kinder und Jugendliche von Drogen und Alkohol fernzuhalten, sei allerdings das immer wieder zu beobachtende Zusammenspiel von Erfolgen im Sport und Alkoholgenuss. "Wir brauchen keine Weißbierduschen nach gewonnenen Meisterschaften", betonte Schmid.
DHB-Vizepräsident Eberhard Kilian hob die Bedeutung der Übungsleiter für den Breitensport hervor. In letzter Zeit sei jedoch festzustellen, dass immer weniger Erwachsene bereit sind, als Übungsleiter zu fungieren. Deren Rolle übernehmen zunehmend Jugendliche, so Kilian. Auch diese müssten geschult und "stark gemacht" werden, da es teilweise sehr hohe Anforderungen vor allem in schwierigen sozialen Bereichen gebe.