Arbeit
Die Regierung führt die Entwicklung auf den wirtschaftlichen Aufschwung zurück
Die Zahl der Arbeitsunfälle ist 2006 nach Jahren des Rückgangs erstmals wieder gestiegen. Wie aus einer Unterrichtung der Bundesregierung ( 16/7704) hervorgeht, erhöhte sich die Zahl meldepflichtiger Arbeitsunfälle im Jahr 2006 im Vergleich zum Vorjahr um rund 18.000 (plus 1,8 Prozent). Bei den tödlichen Arbeitsunfällen wurde ein Anstieg um neun Prozent auf 941 verzeichnet. Die Regierung führt dies in ihrem "Bericht über den Stand von Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit und über das Unfall- und Berufskrankheitengeschehen" auf den mit dem wirtschaftlichen Aufschwung verbundenen Zuwachs bei der Beschäftigtenzahl zurück.
Mehr Menschen in Beschäftigung bedeuteten auch eine Erhöhung der absoluten Zahl der Unfälle, heißt es in der Unterrichtung. Die Regierung betont, das erreichte hohe Niveau bei Sicherheit und Gesundheit werde aber gehalten. Die Zunahme absoluter Zahlenwerte in einigen Kategorien im Jahr 2006 könne "nicht als Beginn eines negativen Trends gewertet" werden. Allerdings sei eine "aufmerksame Verfolgung der weiteren Entwicklung" geboten.
Uneinheitliche Entwicklungen werden in dem 172-seitigen Bericht für das Wegeunfallgeschehen verzeichnet. Hier habe es im Jahr 2006 im Vergleich zum Jahr 2005 einen Anstieg um 3,3 Prozent auf knapp 194.000 gegeben. Gleichwohl ist den Angaben zufolge in diesem Zeitraum die Zahl der tödlichen Wegeunfälle zurückgegangen: Sie sank um drei Prozent auf 555.
Eine weiter rückläufige Entwicklung beschreibt die Regierung ferner für den Bereich Berufskrankheiten. Lediglich die Zahl der Verdachtsfälle sei im Jahr 2006 um 2,6 Prozent höher ausgefallen als im Vorjahr. "Hier spielen Meldungen zu asbestbedingten Erkrankungen und Hauterkrankungen eine besondere Rolle", unterstreicht die Regierung. Weiter heißt es, der jahrelange Trend sinkender Arbeitsunfähigkeitszahlen halte an.