Der Bundestag hat die Militärregierung in Birma aufgefordert, angesichts der katastrophalen Folgen des Zyklons "Nargis" internationale Helfer ins Land zu lassen. "Wir begrüßen die Hilfszusagen und die Bereitschaft vieler Organisationen, vor Ort zu helfen", sagte Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) zu Beginn der Parlamentssitzung am 8. Mai. Zugleich forderte er die staatlichen Instanzen in Birma "dringend" auf, diese Hilfe zuzulassen. Auch die Bundesregierung und die Europäische Union appellierten an die Junta und forderten die sofortige Öffnung der Grenzen für die internationale Hilfe.
Mit der Lage in Birma beschäftigte sich am 7. Mai der Bundestagsausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe. Die Abgeordneten interessierte vor allem die Frage, wie sichergestellt werden kann, dass die internationale humanitäre Hilfe tatsächlich bei den Bedürftigen ankommt. Nach Auskunft der Bundesregierung, die den Ausschuss über die deutsche Soforthilfe informierte, zeigt sich zurzeit in Birma, wie gut das internationale System der Rotkreuz-Gesellschaften funktioniert. Bereits einen Tag nach der Katastrophe seien 10.000 Helfer in Birma vor Ort gewesen. Deutschland habe eine Million Euro Soforthilfe zur Verfügung gestellt. Außerdem stünden zehn Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks bereit, die Wasserversorgung in den am stärksten betroffenen Gebieten aufzubauen.
Nach offiziellen Angaben der birmanischen Behörden hat der Sturm Anfang Mai bereits 23.000 Tote und mehr als 42.000 Vermisste gefordert. Nach Schätzungen der US-Botschaft in Birma kann die Zahl der Todesopfer bei mehr als 100.000 liegen.