Es gebe keine guten Gründe dafür, dass Frauen nur sechs Prozent der Mitglieder in den Führungsgremium der Aktiengesellschaften stellten, aber 50 Prozent der Bevölkerung Norwegens repräsentierten, so der ehemalige Wirtschaftsminister Norwegens, Ansgar Gabrielsen. Es sei "peinlich", dass in einem Land, das so viel für die Gleichberechtigung getan habe, Frauen von Führungspositionen in der Wirtschaft ausgeschlossen bleiben sollten, sagte er bei einer Anhörung des Rechtsausschusses am 7. Mai. Thema war ein Antrag der Grünen ( 16/5279), in dem sich die Fraktion dafür aussprach, dass die Aufsichtsräte deutscher Aktiengesellschaften bis zum Jahr 2012 zu mindestens 40 Prozent mit Frauen besetzt sein müssten. Beate Degen von den Wirtschaftjunioren Deutschlands sprach sich gegen eine Quotierung zugunsten von Frauen aus. Zusätzliche Regelungen und administrative Anforderungen schränkten aber Unternehmen in ihrer Flexibilität und damit auch in ihre Wettbewerbsfähigkeit ein, so Degen.
Rainald Thannisch vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) sagte, seine Organisation unterstütze grundsätzlich die von den Grünen geforderte Erhöhung des Anteils von Frauen in Aufsichtsräten. Bezugsgröße solle aber keine abstrakte Zahl, sondern der jeweilige Frauenanteil im Unternehmen sein.
Anne Zimmermann vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag sprach sich gegen die vorgeschlagene Regelung aus. Gesetzliche Regelungen führten nur zur weiterer Bürokratisierung und dem Aufbau von Hindernissen für Unternehmen.