Drei Kriege mit 9,5 Millionen französischen und deutschen Toten sind die erschütternde Bilanz von nicht einmal hundert Jahren deutsch-französischer Geschichte. Diesen gewaltigen historischen Schützengraben konnten die einstigen Erbfeinde überwinden, als am 22. Januar 1963 Bundeskanzler Konrad Adenauer und der französische Staatspräsident Charles de Gaulle den Elysée-Vertrag unterzeichneten. Vier Monate später ratifizierte der Bundestag mit großer Mehrheit den deutsch-französischen Freundschaftsvertrag. Er verpflichtet die Staatschefs beider Länder zu mindestens zwei jährlich Treffen und die beiden Regierungen zu Konsultationen in allen wichtigen Fragen der Außen-, Sicher-heits-, Jugend- und Kulturpolitik. Damit stärkten die beiden Staaten auch die Rolle Europas.
"Die Versöhnung zwischen dem deutschen und dem französischen Volk, stellt ein geschichtliches Ereignis dar, das das Verhältnis der beiden Völker zueinander von Grund auf neu gestaltet", lobten Adenauer und de Gaulle den Elysée-Vertrag in ihrer gemeinsamen Erklärung.
Eine "entscheidende Rolle" bei der Festigung der deutsch-französischen Freundschaft messen die beiden Staatschefs der Jugend zu, hieß es in der Erklärung. Entsprechend schloss sich dem Elysée-Vertrag das Gründungsabkommen über das deutsch-französische Jugendwerk an. Zahlreiche Städte- und Schulpartnerschaften entstanden.
1988 folgte der "Deutsch-französische Verteidigungs-und Sicherheitsrat", außerdem wurden weitere Räte in der Wirtschafts-, Finanz- und Währungspolitik eingesetzt. Seit 2001 finden die Treffen der Regierungschefs im Abstand von etwa acht Wochen statt.