Zweifellos ist die Karriere von Wilhelm Nölling beachtlich: Aus einer "bildungsfernen Arbeiterfamilie auf dem Land" schaffte der 1933 geborene Nölling zunächst den akademischen Aufstieg zum Volkswirt und Hochschullehrer an der Universität Hamburg und startete schließlich auch politisch durch. Von 1969 bis 1974 war der Ökonom für die SPD Mitglied des Deutschen Bundestages und von 1974 bis 1982 in drei verschiedenen Senatsämtern in Hamburg tätig. Auch danach können die von ihm ausgeübten Ämter Eindruck schinden: Präsident der Landeszentralbank in Hamburg und Mitglied des Zentralbankrates der Bundesbank.
Das Gefühl, ein erfülltes Leben zu haben, reichte Nölling aber offenbar nicht aus: "In all diesen Jahren hatte mich der Gedanke verfolgt (...) aufzuschreiben, was mich an meinem eigenen Leben faszinierte." Das Ergebnis ist eine dreibändige Autobiografie, mit Einblicken in die "Werkstätten" aber auch in den Alltag eines Politikerlebens. Die detaillierten, zum Teil bis auf den Tag genauen Schilderungen, besitzen ihren Mehrwert insbesondere für Eingeweihte.
Wie viele Anker braucht der Mensch? Dokumente meiner Entwicklung.
Klaus Schümann Verlag,
Hamburg 2007; 1088 S., 49,90 ¤