Sie sind überall dort, wo geschossen wird. Man trifft sie in Afrika oder in Afghanistan. Sie schützen den Präsidenten in Kabul und sorgen für Sicherheit in Bagdad. Gelegentlich kommt es zu Verurteilungen wegen Menschenraub und Folter: Die Rede ist von den Mitarbeitern privater Sicherheits- und Militärfirmen, die Aufgaben übernehmen, die ansonsten von regulären Armeen im Rahmen des geltenden Kriegs- und Völkerrechts erledigt werden.
Die Frage lautet nicht, meint Walter Feichtinger, Leiter des Instituts für Friedenssicherung und Konfliktmanagement der österreichischen Landesverteidigungsakademie, ob sich private Militärfirmen eher ihren Aktionären oder ihren staatlichen Auftraggebern verpflichtet fühlen. Viel interessanter sei die Frage, ob sich die Staaten oder die internationalen Organisationen mit der Verpflichtung "privater Soldaten" nicht letztendlich eigener militärischer und politischer Handlungsfähigkeiten und des Gewaltmonopols berauben. In dem hervorragend strukturierten Sammelband werden die historischen und völkerrechtlichen Hintergründe der Tätigkeit der privaten Sicherheitsfirmen kritisch beleuchtet.
Private Sicherheits- und Militärfirmen.
Böhlau Verlag, Köln 2008; 327 S., 34,90 ¤