ZEITUNGEN
Eine Ausstellung zeigt Nutzung und Bedeutung
Jeden Morgen in der Regel noch vor sechs Uhr wird sie von 150.000 Zustellern in Deutschland verteilt. Zwischen sieben und neun Uhr ist sie dann für viele die Lektüre zum Frühstück oder Begleiter auf dem Weg zur Arbeit: die Zeitung. Eine Ausstellung des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) mit dem Titel "In guter Gesellschaft - aus dem Leben einer Zeitung" zeigt ihren Tagesablauf: Vom morgendlichen Rutschen durch den Briefkastenschlitz über ihre Rezeption und Herstellung bis zur Bettlektüre. Auf die Kontrollfunktion und die Aufgabe der Zeitung, Orientierung zu schaffen, wies Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) in seiner Rede zur Eröffnung der Ausstellung hin: "Die Bedeutung einer breiten und unabhängigen Zeitungslandschaft für eine funktionierende Demokratie ist fundamental." Über die Qualität von Zeitungen lasse sich hingegen streiten, sagte Lammert.
Schautafeln im Zeitungsseitenlayout inklusive Überschrift, Foto und kurzem Text liefern Daten und Fakten. Der Besucher erfährt, dass es 48.000 hauptberufliche Zeitungsjournalisten gibt, 3.000 beim Deutschen Bundestag akkrediert sind und die Zeitung nach wie vor das Medium mit der größten Glaubwürdigkeit ist. "Leitmotiv und Dramaturgie der Ausstellung folgen den Gesetzen der Natur und des Lebens", beschreibt Professor Klaus Siebenhaar, Direktor des Instituts für Kultur- und Medienmanagement an der Freien Universität Berlin, die Idee, die er und seine Studenten umgesetzt haben. "Die Zeitung begleitet dich an jeden Ort, zu jeder Zeit und in allen Lagen", das zeige die Ausstellung, die bis zum 19. Dezember im Westfoyer des Paul-Löbe-Hauses besichtigt werden kann.
Einen Ort hätten seine Mitarbeiter und er nach einigem Überlegen dann doch nicht aufgenommen, sagt Siebenhaar und schmunzelt: "Das stille Örtchen, auf das sich viele Leute gerne mit ihrer Zeitung zurückziehen, fehlt."