Barack Obama ist noch immer nicht auf den Hund gekommen. Da wurde der 44. Präsident der Vereinigten Staaten in der vergangenen Woche vereidigt, und doch hat der mächtigste Mann der Welt bislang noch keine offizielle Entscheidung über die vielleicht wichtigste Personalie im Weißen Haus getroffen. Noch immer ist nicht bekannt, wer der nächste Staatshund Nummer eins, der "First Dog of the United States of America" werden soll. Dabei ist es eine lange und ehrwürdige Tradition, dass dem Präsidenten ein Partner mit der kalten Schnauze zur Seite steht.
Bereits George Washington, auf den sich Obama in seiner Antrittsrede ausdrücklich berief, holte sich im Laufe der Jahre insgesamt 36 Foxterrier ins Haus. Bislang hat noch kein US-Präsident auf den tierischen Beistand verzichtet. Und so wurde es auch argwöhnisch beobachtet, als Bill Clinton 1993 nicht mit einem Hund die Schwelle zum Weißen Haus überschritt. Statt dessen sollte Kater "Socks" den tierischen Part übernehmen. Vier Jahre später verhalf Clinton mit dem Labrador Retriever "Buddy" endlich wieder einem Hund zu seinem rechtmäßigen Platz. Angeblich, um sein durch die Lewinsky-Affäre angeschlagenes Image wieder aufzupolieren. Mit dem richtigen Wauwau lässt sich eben auch Politik machen.
Die Frage nach dem nächsten "First Dog" ist zwar noch offen, aber die besten Karten haben derzeit offenbar der Portugiesische Wasserhund und der Labradoodle. Beide erfüllen das wichtigste Kriterium: sie lösen keine Allergien aus - Obamas Tochter Malia ist Allergikerin. Allerdings könnte der Labradoodle, eine Kreuzung aus Labrador und Pudel, die Schnauze vorne haben im Rennen um die Weiße Hundehütte. Denn Mr. President will am liebsten einen Mischling aus dem Tierheim. Von ganz unten sozusagen. Symbolischer lässt sich Politik nicht auf den Hund bringen.