Die Koalitionsfraktionen fordern, die Gründung und Tätigkeit nichtstaatlicher militärischer Sicherheitsunternehmen, sogenannter Söldner, national und international rechtsverbindlichen Regeln zu unterwerfen. Einem entsprechenden Antrag ( 16/10846) stimmte der Bundestag am 23. April in leicht geänderter Form gegen die Stimmen der Fraktionen Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen zu. Einen Antrag der Linksfraktion ( 16/11375) lehnte das Parlament hingegen ab. Darin hatte Die Linke ein gesetzliches Verbot der Auftragsannahme und Auftragserfüllung durch deutsche Staatsbürger sowie auf internationaler Ebene eine Verbesserung der rechtlichen und politischen Kontrolle des Söldnerwesens gefordert.
Die Grünen-Fraktion sieht eine besondere Veranwortung Deutschlands für die Verbesserung der Sanitärversorgung in Entwicklungsländern. Sie bemängelt jedoch, dass die Bundesregierung bisher nur unzureichende Maßnahmen ergriffen habe und fordert sie auf, das Thema im Dialog mit den Partnerländern stärker voranzutreiben. Einen entsprechendenn Antrag ( 16/11204) lehnte der Bundestag jedoch am 23. April mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen ab. Nach Ansicht der Grünen sollte die Regierung unter anderem dafür werben, dass zukünftige Trinkwasserprojekte immer auch eine Sanitärkomponente erhalten.
Der Bundestag hat am 23. April einen Antrag der Linksfraktion ( 16/4490) abgelehnt, der sich gegen eine Mitfinanzierung von Militäreinsätzen aus dem Europäischen Entwicklungsfonds ausgesprochen hatte. Für den Antrag stimmte neben den Antragstellern nur die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Die Linke hatte darin die Finanzierung der sogenannten Afrikanischen Friedensfazilität (AFF) kritisiert, die den Aufbau einer Afrikanischen Eingreiftruppe und friedenserhaltende Maßnahmen der Afrikanischen Union (AU) unterstützt. Im April 2006 hatte der EU-Rat die Aufstockung der AFF-Mittel im Rahmen des 10. Europäischen Entwicklungsfonds für den Zeitraum 2008 bis 2010 beschlossen. Dies bedeutet nach Ansicht der Linksfraktion eine Zweckentfremdung von Mitteln, die für zivile Programme dringend benötigt würden.
Die positive Entwicklung der Länder Südosteuropas hat sich im Jahr 2008 fortgesetzt, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß. Dies teilt die Bundesregierung in einem Bericht über die Ergebnisse ihrer Bemühungen um die Weiterentwicklung der politischen und ökonomischen Gesamtstrategie für diese Länder mit. Er liegt jetzt als Unterrichtung ( 16/12252) vor. Die Etablierung demokratischer Institutionen und Zivilgesellschaften sei auf "auf gutem Wege", heißt es darin. Die nationalen Volkswirtschaften hätten sich im Jahr 2008 positiv entwickelt. Jedoch hätten die Auswirkungen der Finanzkrise sukzessive auch auf die Länder Südosteuropas übergegriffen und beeinträchtigten die dortigen Wachstumschancen.