Deutlicher Anstieg der Zahl rechtsextremistischer
Skinhead-Konzerte
Inneres/Antwort - 26.07.2006
Berlin: (hib/WOL) Die Anzahl
rechtsextremistischer Skinhead-Konzerte in Deutschland ist im
vergangenen Jahr mit 193 Veranstaltungen gegenüber 137 im Jahr
2004 deutlich angestiegen. Dies erklärt die Bundesregierung in
der Antwort (
16/2282) auf eine Kleine Anfrage der
Linksfraktion (
16/2164). Dabei ging die Zahl der
Veranstaltungen mit mehr als 300 Besuchern von 14 auf 11
zurück und auch die durchschnittliche Besucherzahl lag mit 160
Personen leicht unter der Vorjahreszahl mit 165 Besuchern.
Insgesamt seien 51 Konzerte vor oder während der
Aufführung durch die zuständigen Behörden verboten
beziehungsweise aufgelöst worden. Die Mehrzahl der
Skinhead-Konzerte finde wegen des Verfolgungsdrucks der
Sicherheitsbehörden, nach wie vor überwiegend unter
konspirativen Umständen statt, heißt es in der Antwort.
Angestiegen ist laut Antwort dagegen im Jahr 2005 die Zahl aktiver
rechtsextremistischer Skinhead-Gruppen, die bei einschlägigen
Konzerten auftreten oder Tonträger veröffentlicht haben.
Sie wird mit 142 gegenüber 106 im Jahr 2004 angegeben. Eine
ansteigende Tendenz zeigt sich laut Regierung auch bei der Zahl
aktiver extremistischer Liedermacher, die sich im vergangenen Jahr
mit 26 gegenüber 15 im Jahr 2004 erhöht habe. Eine
Steigerung zeige sich ebenfalls bei rechtsextremistischen
Skinhead-Musikvertrieben. Deren Angebotsseiten im Internet haben
sich danach im Jahr 2005 auf 75 gegenüber 60 im Jahr 2004
erhöht.
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