Berlin: (hib/VOM) Rund 60 Prozent der
Bewerber um einen Ausbildungsplatz konnten im Ausbildungsjahr
2004/2005 ihre Lehrstelle im gewünschten Beruf antreten. Dies
teilt die Bundesregierung in ihrer Antwort (
16/2167) auf eine Kleine Anfrage der
Linksfraktion (
16/1905) unter Hinweis auf eine Analyse der
Bundesagentur für Arbeit mit. Bei einer vom Bundesinstitut
für Berufsbildung im letzten Quartal des vergangenen Jahres
vorgenommenen Befragung von 1.500 Schulabgängern sei
festgestellt worden, dass sich der Anteil der Jugendlichen, die
eine Berufsausbildung beginnen konnten, im Vergleich zum Jahr 2004
verringert hat. Wie die Regierung weiter betont, hält sie eine
zentrale Vorgabe eines aus Zwangsabgaben gespeisten
Ausbildungsfonds zur Finanzierung von Ausbildungsplätzen
für nicht geeignet, um die Probleme auf dem
Ausbildungsstellenmarkt zu lösen. Ihre Linie sei es vielmehr,
auf gesetzliche Zwangsregelungen zu verzichten und auf
freiwilliges, jedoch verbindliches Engagement der Wirtschaft und
der Tarifvertragsparteien zu setzen. Eine wesentliche
Verantwortung, etwa über branchenbezogene Ausbildungsfonds,
liege bei den Tarifvertragsparteien, die nicht "der unmittelbaren
Einflussnahme der Bundesregierung" unterlägen. Durch fünf
neu geschaffene Berufe - Änderungsschneider, Fachkraft
Agrarservice, Kaufmann für Tourismus und Freizeit,
Servicefahrer sowie Technischer Produktdesigner - hätten
bestimmte Betriebe erstmals Lehrstellen bereitstellen können,
so die Regierung weiter. Dadurch seien insgesamt rund 600 neue
Ausbildungsplätze entstanden. Die Regierung erwartet, dass
diese Zahl in den kommenden Jahren weiter zunehmen wird.