Berlin: (hib/SAS) Die Bundesregierung
bewertet die Potenziale der Binnenschifffahrt mittel- und
langfristig als gut. In ihrer Antwort (
16/2547) widerspricht sie einer Vermutung der
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (
16/2428), dass sich der zweite
"Jahrhundertsommer" innerhalb von vier Jahren negativ auf die
Schifffahrtsverhältnisse insgesamt auswirken würde. Zwar
sei Juli 2006 der heißeste Juli seit Beginn der
Wetteraufzeichnungen durch den Deutschen Wetterdienst gewesen,
allerdings sei bei den großen Flüssen kein Trend zu
niedrigeren Wasserständen zu erkennen. Lediglich an Oder, Elbe
und der deutschen Donau seien die mittleren Abflüsse und
Wasserstände unterschritten worden, stellt die Regierung klar.
Den Angaben zufolge ist am Rhein in diesem Sommer die für die
Schifffahrt bedeutsame Niedrigwasserstandsmarke bisher weder
erreicht noch unterschritten worden. Auch an anderen frei
fließenden Wasserstraßen könne für den Sommer
2006 nicht von einem Wetterereignis gesprochen werden, das extreme
Auswirkungen auf die Binnenschifffahrt gehabt habe. Im
Übrigen, so die Regierung weiter, führten wetterbedingte
Beschränkungen der Binnenschifffahrt zu "temporären und
meist nur regionalen Verkehrsverlagerungen", die in Zeiten normaler
Wasserstände wieder ausgeglichen würden. Die Regierung
sieht deshalb keinen Anlass, "ständig freie Kapazitäten"
auf der Schiene oder Straße vorzuhalten, um temporäre
Einschränkungen aufzufangen, wie von den Grünen angeregt
worden war.